Freitag, 28. Januar 2022

Wir Alle Ticken Anders

 Manche ticken anders, sagen wir und das ist nicht als Kompliment gemeint, aber in Wirklichkeit ticken alle anders. Keine Schneeflocke ist wie die andere. Keine zwei haben die gleiche DNA. 

Wir haben verschiedene Vögelchen als Haustiere gehabt. Wir liebten sie alle, aber kein Vogel war wie der andere.

Wir hatten einst einen Wellensittich, der unsere jungen Söhne um das Haus herum jagte.
Dieser Wellensittich liebte Musik, besonders klassische Musik und vor allem Symphonien von Beethoven. Wenn er Beethovens große Fünfte Symphonie von der Stereoanlage hörte, fing er an wild zu tanzen und hörte nicht auf, bis die Musik zu Ende war.

Wir haben jetzt einen Regenbogenlori, einen kleinen australischen Papagei, der aber größer als ein Wellensittich ist. Diese Vögel lieben es, zu spielen. Sie lieben vor allem Luftballons. Sie können sehr liebevoll und süß sein, aber manchmal auch stur und mürrisch.

Als ich ein Kind war, hatten wir einen schwarzen Labrador. Kein Hund ist so sanftmütig und liebevoll.
Ich liebe Hunde, aber ich war noch nie ein Katzenfreund.

Ich hatte gute Freunde, die Gott liebten, wie ich, aber sie liebten nicht Hunde, sondern Katzen. Sie hatten vier Katzen, ohne die sie nicht leben konnten.

Hunde beten ihr Herrchen an. Sie wollen dienen. Katzen können sehr freundlich sein, aber sie haben ihren eigenen Willen.

Eine Katze fragte einen Hund, warum sie nicht klettern könne. Der Hund fragte die Katze, warum die Polizei keine Katzen, sondern nur Hunde im Dienst habe. 

Tiere ticken anders und Menschen auch.
 
Es gibt viele Christen, die ihren Prediger oder Pastor als Vorbild sehen. Das kann gut sein. 

Es gibt Prediger, die begeistert für Straßeneinsatz sind. Viele in der Gemeinde gehen auf sie Straße, beten für Leute, erzählen von Jesus, gewinnen verlorene Menschen für Gott.

Aber das ist nicht für alle bestimmt.

Vielleicht bist du eine Krankenschwester. Du bist in der Klinik überfordert, aber du pflegst Patienten mit Krebs oder Covid mit Liebe. Du betest für die Sterbenden und lässt sie wissen, dass du für sie betest. Du tust das alles bescheiden und mit Weisheit, damit du nicht als Fanatiker gekündigt wirst.

Du kommst nach deiner Arbeit erschöpft nach Hause. Sollst du dich als weltlichen Versager verurteilen, weil du nicht auf der Straße missionierst? Keineswegs. Wir alle ticken anders.

Vielleicht bist du ein introvertierter Akademiker. Du studierst Bibeltexte stundenlang.

William Carey studierte die Bibel und Fremdsprachen. Er wollte die Welt für Jesus gewinnen, aber er hat nur einen Menschen durch sein Missionieren zur Bekehrung geführt.

William Carey zog von England nach Indien. Er lernte Hindi und übersetzte die Bibel, damit die Inder die Bibel in ihrer eigenen Sprache lesen könnten. 

Als Evangelist war William Carey ein Versager, aber als Missionar war er trotzdem ein Bahnbrecher.

Du musst deine einmaligen Eigenschaften und Talente nicht verachten, wenn du anders tickst als die anderen Christen um dich herum.

Auch der Körper besteht aus vielen verschiedenen Teilen, nicht nur aus einem.

Wenn der Fuß sagen würde: »Ich bin kein Teil des Körpers, weil ich keine Hand bin«, sollte er deshalb nicht zum Körper gehören?

Und wenn das Ohr erklären würde: »Ich bin kein Teil des Körpers, weil ich nur ein Ohr und kein Auge bin«, sollte es deswegen etwa nicht mehr zum Körper gehören?
1. Kor 12,14–16 NLB