Samstag, 11. September 2021

Wie kam dieser verzweifelte Versager zu Jesus?

Als ein anderer Kunde den Eingang des Ladens blockierte, schlug Kheylam mit den Fäusten zu. Sein Gegner fiel zurück, aber dann rastete er aus. Er griff Kheylam mit einer gebrochenen Flasche wild an.

Solche wilden Kämpfe waren für Kheylam normal, aber diesmal war das scheinbar das Ende der Fahnenstange. Sein wütender Feind zerriss die Schlagader in seinem Arm.

Als er in einem Rettungswagen unterwegs zur Klinik war, hörte er die Stimme eines Krankenpflegers.
„Kheylam. Du brauchst jetzt Jesus Christus.“
Aber Kheylam hatte keinen Bock auf Gott.

Kurz danach war er in einem entsetzlichen Ort. Als er nach unten schaute, sah er unzählige Menschen, die in den Flammen der Hölle gequält wurden.

Er erkannte manche verstorbenen Bekannten. Er wurde von Panik ergriffen. Hier war keine Hoffnung. Er erkannte, dass er ein sehr böser Mensch war. Er hatte dieses Schicksal verdient.

Er schrie verzweifelt um Hilfe.
Dann wachte er im Krankenhaus auf.

Er war 26 Minuten klinisch tot und wurde sechsmal mit dem Defibrillator geschockt.
Den Ärzten in der Klinik war es nach einem langen Kampf gelungen, ihn wiederzubeleben.

Dennoch konnte er keine Freude an seinem neuen Leben finden. Jede Minute war eine Qual. Er konnte an nichts anderes denken als an die Hölle. Er wusste, dass das sein Schicksal war. 

Anstatt seine Lebensweise zu ändern, versuchte er, sich mit Drogen und Alkohol zu betäuben, aber er konnte die Höllenqualen nicht aus seinen Gedanken loswerden.

Von klein auf wurde er von seinem alkoholischen Vater brutal drangsaliert. Er war nur mit Grausamkeit vertraut.

Als er in der Hölle war, blickte er auf sein erbärmliches Leben zurück und konnte weder Liebe noch Freude finden, nur Elend.

Aber er hatte vielleicht etwas vergessen. Vielleicht war es zu traumatisch, daran zu denken. 

Eine freundliche Nachbarin hatte ihm ein Babylamm geschenkt. Das Lamm war sein einziger Trost, sein einziger Freund. Das Lamm liebt ihn und er liebte sein Lamm.

Mit zehn Jahren kam er nach der Schule und suchte sein Lamm. Sein besoffener Vater hatte sein Lamm wütend geschlachtet.
Dann ging das Licht in Kheylams Leben aus.

Mit zwölf Jahren konnte er das Mobbing zu Hause nicht mehr ertragen. Er lief von zu Hause weg, aber sein Leben wurde nicht besser. Seine vielen Jahren im Internat und Gefängnis waren grausam und elend.

Er heiratete, aber als Ehemann und Vater wurde er wie sein eigener Vater.

Sein Leben konnte scheinbar nicht schlimmer werden, aber nach seiner kurzen Zeit in der Hölle war es doch viel schlimmer.

Als er drei Monate später nach Hause kam, erfuhr er etwas ganz neues. 

Seine Frau strahlte vor Freude und begrüßte ihn mit zärtlicher Liebe.
Sie erzählte, wie sie jetzt an Jesus glaubte. Sie war ganz anders.

Als seine Frau ihn bat, mit ihr zum Gottesdienst zu gehen, war er endlich bereit, obwohl er immer noch nicht glaubte.

Die Predigt war für Kheylam bedeutungslos, aber dann sagte der Prediger etwas, das sein Herz  erschütterte.

Am Tag darauf sah er Jesus auf sich zukommen und sagte: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt!
Johannes 1,29 EÜ


In dem Augenblick, als der Pfarrer das Wort „Lamm” aussprach, war ich wie hypnotisiert. Nichts, was er bis zu diesem Moment gesagt hatte, war auch nur von geringster Bedeutung für mich, aber mit diesem Wort hatte er meine volle Aufmerksamkeit. Es erinnerte mich an meine Kindheit, als ich zehn Jahre alt war.

Toscani, Gabriel. Und dann war Licht: 35 Menschen, die alle klinisch tot waren, erzählen, was sie "auf der anderen Seite" gesehen und erlebt haben. Einige waren im Paradies, andere in der Hölle. (German Edition) . Kindle Edition.


Kheylam ging nach vorne und schüttete sein gebrochenes Herz im Gebet aus.

Der Geist Gottes griff tief in seiner Seele ein. Er wurde komplett verwandelt. Von jenem Tag war er ein ganz anderer Mensch, ohne Hass, ohne Bitterkeit, nicht mehr der grausame Ehemann und Vater.