Montag, 19. Dezember 2022

Sünde und Gnade

 Wer an Jesus als seinen Herrn und Retter vertraut gehört zu Gottes himmlischer Familie. 

Paulus schildert diese Familie als den Leib Christi. Jesus ist das Haupt und wir sind die Körperteile. Zusammen sind wir ein Leib.

Wir wissen, dass unsere sterblichen Körper nicht immer gesund sind. Wenn Christen sündhaft leben, ist der Leib Christi krank. Zum Beispiel, wenn viele Christen Pornosüchtig werden, ist diese Sucht wie eine Epidemie.

Paulus musste christliche Männer in seinem ersten Korintherbrief zurechtweisen, weil manche Männer auch nach ihrer Bekehrung Prostituierte besuchten.

Wisst ihr denn nicht, dass eure Körper zum Leib von Christus gehören? Darf da ein Mann seinen Körper, der doch Christus gehört, mit dem einer Prostituierten vereinigen? Niemals!

Oder wisst ihr nicht, dass ein Mann, der mit einer Prostituierten verkehrt, mit ihr eins wird? Denn in der Schrift heißt es: »Die beiden werden zu einer Einheit.«

Wer aber dem Herrn gehört, ist ein Geist mit ihm.
1. Korinther 6,15–17 NLB

Es ist merkwürdig, dass Paulus diese Männer nicht mit Exkommunikation bedroht.

Nur ein Mann in der Gemeinde sollte exkommuniziert werden. Der war in einer sexuellen Beziehung mit seiner Stiefmutter, und wollte nicht Buße tun.

Es gibt Gemeinden, wo alles toleriert wird, und andere Gemeinden, wo viele Sünden mit Exkommunikation bestraft werden. Beide sind auf dem Holzweg.

Wo die Sünde nicht ernst genommen ist, werden allerlei Sünden die Gemeinde verderben und Gottes Gnade außer Kraft setzen.

In diesem Brief hat Paulus nichts von Pastoren oder Ältesten geschrieben. Die Gemeinde sollte sich gemeinsam mit der Sünde auseinandersetzen.

Es gibt Gemeinden, wo die Pastoren oder Ältesten wie Diktatoren herrschen. Sie herrschen mit Einschüchterung, Bedrohung und harten Strafen. Paulus hatte keinen Bock auf diese Art Leiterschaft. 

In seinem zweiten Korintherbrief schrieb Paulus, die Christen sollten sich gegen diese Art Prediger wehren. Sie sollten sich nicht bedingungslos unterwerfen.

Ihr nehmt es hin, wenn sie euch zu ihren Sklaven machen, euch alles wegnehmen, was ihr besitzt, und euch übervorteilen, wenn sie vornehm tun und euch ins Gesicht schlagen. 2. Korinther 11,20 NLB

Wie sollen wir reagieren, wenn jemand in unserer Gemeinde oder christlicher Bekanntschaft sündigt?

Brüder, wenn auch ein Mensch von einer Übertretung übereilt würde, so helft ihr, die ihr geistlich seid, einem solchen im Geist der Sanftmut wieder zurecht; und gib dabei acht auf dich selbst, dass du nicht auch versucht wirst! Galater 6,1 SLT

Es gibt gefährliche Situationen, wo wir entschlossen eingreifen müssen. Eine weise Pastorin hat gewarnt, wenn jemand in der Gemeinde Kinder missbraucht, rufe ich ohne weiteres die Polizei.

Andererseits gibt es Gemeinden, wo Zigaretten verboten sind. Christen, die rauchen werden exkommuniziert. Das ist grausam.

Ich habe ein wunderbares Zeugnis von einer jungen Engländerin gehört. Ihre Eltern waren hingegebene Christen, aber sie war als Teenager ein rebellisches Party-Girl. 

Als ihr Vater am Sterben war, besuchte sie ihre Eltern. Als ihr Vater starb, wurde er mit Gottes Herrlichkeit beleuchtet. Sie war tief beeindruckt und bekehrte sich.

Sie entwickelte eine süße Beziehung mit Jesus, aber sie wurde nicht streng religiös. Sie saß oft im Garten und hielt freundliche Gespräche mit Jesus. Das störte ihre Gemeinschaft mit Jesus keineswegs, wenn sie eine Zigarette rauchte.

Eines Tages sagte Jesus, „Du brauchst diese Zigaretten nicht mehr.“ Sie rauchte nicht mehr.

Wir müssen Sünde ernst nehmen, aber wir müssen Gott vertrauen, seine Kinder zu erziehen und heiligen.