Dienstag, 4. Mai 2021

Durchhalten mit Gott

 Ich habe gelernt, mich nicht mit anderen zu vergleichen. Ich habe gelernt, aber ich lerne immer noch.  

In meiner Familie war immer Konkurrenz, besonders in Bezug auf akademische Leistungen. Mein Vater war ein sehr guter Facharzt. In seiner Familie waren glänzende Leistungen einfach erwartet.

Und ich? Nachdem ich mein Studium abgeschlossen hatte, war ich deprimiert. Ich hatte kein klares Ziel im Leben. Ich war ein idealistischer, aber verwirrter Denker, ohne Beruf und ohne starkes Selbstvertrauen.

Ich las die Bibel und religiöse Bücher, aber ich scheute mich vor einer festen Überzeugung. Ich war irgendwie humanistisch und glaubte irgendwie an Gott und Jesus.

Ich hätte Theologie studieren können und dann meine Fragen und Zweifel mit Studenten teilen können, ohne jemandem zu helfen, ohne eine Beziehung zu Jesus zu haben. Viele tun das.  

Aber ich war mit Fragen ohne Antworten nicht zufrieden. Ich hatte einen Hunger nach Wahrheit und Realität.

Zwölf Monate lang war ich Taxifahrer, dann habe ich Sozialarbeit studiert. Als Student besuchte ich die Krebsstation in einem großen Krankenhaus. Dann kam mir der Gedanke, dass ich noch fünfzig oder sechzig Jahre leben würde, aber was würde danach kommen?

Ich habe mich schließlich entschieden, einfach an die Bibel zu glauben. Humanistische Theologie ist nichts weiter als vage menschliche Vermutungen, ein auf Sand gebauter Tempel.

Leider war meine erste Gemeinde ein gemischter Segen. Einerseits habe ich gelernt, die Gegenwart Gottes zu erfahren, und wenn ich die Bibel las, sprach Gott zu meinem Herzen.

Aber diese Gemeinde war wie die Gemeinde in Korinth, im Neuen Testament. Paulus schrieb am Anfang sehr positiv.

Immer wieder danke ich Gott für euch und für die Gnade, die Gott euch durch Jesus Christus geschenkt hat.

Denn durch ihn seid ihr in jeder Beziehung und jeder Art von geistgewirktem Wort und geistlicher Erkenntnis reich gemacht worden.

Die Botschaft von Christus hat festen Boden unter euch gewonnen.

Deshalb fehlt euch keine der Gaben, die Gottes Geist schenkt. Und so wartet ihr zuversichtlich auf das Erscheinen unseres Herrn Jesus Christus.
1. Korinther 1,4–7 NeÜ


Aber es gab auch eine dunkle Seite, genau wie im zweiten Brief des Paulus. Prediger hatten die Kontrolle über die Gemeinde übernommen und herrschten wie Tyrannen.

Ihr duldet es, wenn euch jemand unterdrückt, euch ausbeutet und einfängt, euch verachtet und ins Gesicht schlägt. 2. Korinther 11,20 GN

Der Stress war für mich als neu bekehrter junger Christ nicht auszuhalten. Ich wurde exkommuniziert und habe einen gravierenden Nervenzusammenbruch gelitten.

Dennoch hatte ich Gottes Wahrheit, Realität und greifbare Gegenwart entdeckt, und ich wollte Gott selbst nie mehr loslassen.

Ich war am Boden zerstört und mein Rückweg zur Gesundheit dauerte lange. Ich musste lernen, Gott zu vertrauen und mich nicht mit anderen zu vergleichen.

Ich glaube, Gott sieht dein Leiden und er leidet mit dir.

Es ist wunderbar, wenn Prediger aber Tausende oder Millionen zum Glauben bringen. Gott fördert manche Christen mit wunderbaren Geistesgaben. Gott belohnt seine treuen Diener.

Aber Gott belohnt nicht nur glänzenden Leistungen, sondern auch treue Geduld. 

Wenn du mit Gott großen Erfolg hast, kannst du Gott dafür dankbar sein, aber Gott sieht nicht nur was du leistest, sondern was du überwunden hast.