Mittwoch, 1. Dezember 2021

Normalität in der Krise?

Wir leben nicht in einer normalen Zeit. Vielleicht war die Zeit nie normal.

Was ist normal? Wir denken, die meisten Menschen einigermaßen normal sind, weil wir sie nicht intim kennengelernt haben.

Wir haben oft Probleme mit unserer Schwiegerfamilie, weil sie nicht unsere Familie ist. Wir sind mit den Eigentümlichkeiten unserer eigenen Familie vertraut, aber jetzt finden wir eine neue Familie und schauen hinter den Kulissen der angeblichen Normalität.

Was ist normal? Wir streben nach Stabilität in unserem Leben und in unserem Umfeld.

Wir können mit sozialer Evolution klarkommen. Die Kultur und die Alltagssprache ändern sich mit der Zeit. Nichts bleibt permanent unverändert. Wir können das akzeptieren.

Es gibt immer Evolution, aber Revolution ist ganz was anders.

In Deutschland ist in 1848 eine gescheiterte politische Revolution stattgefunden. 

In 1870-71 kam die Wiedervereinigung Deutschlands und der erfolgreiche Krieg gegen Frankreich.

Zu dieser Zeit erlebten die Deutschen eine sehr schnelle industrielle Revolution.
Dann kam der katastrophale Erste Weltkrieg.

Am Ende des Ersten Weltkriegs kamen heftige Umwälzungen, kleine regionale Bürgerkriege, und gescheiterte kommunistische Revolutionen hier und da.

Deutschland wurde von den britischen und französischen Eroberern gedemütigt, belagert und erbarmungslos ausgeplündert.

Nach der chaotischen Weimar Republik kam die Nazi-Revolution, der Zweite Weltkrieg und den Völkermord der Juden.

Mitten in allen diesen Umwälzungen strebten viele traumatisierten Deutschen, an einer Art Normalität festzuklammern. „Ordnung muss sein.“

Dann entstanden zwei ganz unterschiedliche Deutsche Nationen. Das war für viele Deutschen noch eine traumatische Revolution, aber nach und nach wurde im Westen und Osten eine neue Normalität etabliert. Ordnung muss sein.

Aber im Westen wurde die neue alte Ordnung für die Nachkriegsgeneration unerträglich. Sie sahen  den Aufstand der Schwarzen und der Hippie Generation in Amerika.

Sie sahen auch die Proteste gegen den Vietnamkrieg. Die Kriegsgeneration strebten, die gute alte deutsche Ordnung zu bewahren, aber die jungen Studenten wollten eine neue kulturelle Freiheit und eine radikal neue Demokratie herstellen.

Für viele Ostdeutschen war der Kommunismus eine Qual und die Wiedervereinigung Deutschlands eine traumhafte Befreiung, aber für andere Ostdeutschen führte die Wende zu einer großen Enttäuschung, zu einer kapitalistischen Geschäftsübernahme.

Dann kam in 2015 noch eine Umwälzung mit der Flut der Asylanten aus dem Nahen Osten. 

Für manche Deutschen war die richtige Reaktion die Willkommenskultur. Dadurch wollte man bestätigen, dass die Deutschen nicht mehr die fremdenfeindlichen Nationalisten oder Rassisten der Vergangenheit seien.

Für andere Deutschen waren die Flüchtlinge eine Bedrohung für deutsche Frauen, die nationale Identität und die deutsche Ordnung. Wieder einmal, „Ordnung muss sein“, aber welche Ordnung? Was soll normal sein?

Zur gleichen Zeit war eine andere Revolution im Gange. Gender Mainstreaming.

Das Stichwort der Zeit ist Toleranz. Aber was ist Toleranz? Früher meinte man damit, dass man ganz unterschiedliche Denkarten oder Sitten tolerierte, oder ertragen sollte.

Aber Toleranz hat jetzt eine ganz andere Bedeutung. Tolerieren bedeutet nicht mehr nur „ertragen“ ,sondern befürworten oder feiern.

Was ist jetzt normal? Wenn Feminismus normal sein soll, wie kann auch Islam normal sein?
Wenn Islam normal ist, wie kann Homo-Ehe normal sein?

Dann ist die Coronakrise gekommen. Jeder Anschein von Normalität ist verschwunden.

Wie ertrinkende Schwimmer kämpfen alle für die Wiederherstellung der Normalität.


Für manche ist die Krankheit und der Tod die schrecklichste aller möglichen Feinde. Lockdowns und Impfung sind der einzige Weg, den Rückweg zur Normalität zu finden. Die Querdenker und Ungeimpften, die Rebellen ohne Mundschutz sind die Feinde des normalen Lebens.

Für andere sind Lockdowns, die Impfstoffe, die Impfpflicht und andere Maßnahmen das Ende der Menschenrechte, die Wiederherstellung der Diktatur und die letzte Katastrophe.

Alle streben nach Sicherheit und Normalität, aber soll jetzt normal sein?

Gott sandte seinen Sohn in einer sehr schwierigen Zeit in diese Welt. Die Juden wurden von der römischen Besatzung drangsaliert. Nationalisten und Freiheitskämpfer wurden routinemäßig gekreuzigt. Die qualvollen Kreuzigungen waren auch öffentlichen Hinrichtungen.

Dann wurden die Juden auch von überheblichen und gesetzlichen religiösen Leitern bedrückt.

Leprakranken wurden von der Gemeinschaft ausgeschlossen. Nicht religiösen Juden waren verachtet und abgelehnt. Manche Juden sprachen Aramäisch und andere sprachen Griechisch. Was sollte normal sein?

Mitten in dieser schwierigen Zeit hat Gottes Sohn eine Alternative angeboten.

Darauf antwortete Jesus: »Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wenn es so wäre, hätten meine Diener für mich gekämpft, als ich verhaftet wurde. Aber mein Königreich ist nicht von dieser Welt.« Johannes 18,36 NLB

Dann sagte Jesus: »Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken.
Matthäus 11,28 NLB