Samstag, 15. August 2020

Jesus und Mobbing

 Ich war eines Abends in einer charismatischen Versammlung. Da waren etwa dreihundert sehr verschiedene Menschen, die Gottes Segen suchten.

Da waren junge Frauen aus einer Reha, und Männer mit Tattoos, die nicht lange vorher im Knast waren. Einer der aktivsten Mitglieder in dieser Gemeinde war 23 Jahre lang im Gefängnis, vermutlich ein Mörder. Wer waren Mörder in der Bibel? Mose, David und Paulus.

Wir spürten die zärtliche Gegenwart des Heiligen Geistes. Viele erhoben ihre Hände in Anbetung.

Dann sah ich einen großen starken Mann mit Tattoos. Seine Hände waren ausgestreckt, aber er sah gespannt und gestresst aus. 

Vermutlich war dieser Mann einer aus dem Knast. Der Mann hatte eine Vergangenheit und viel Trauma erlebt. Wegen seines traumatischen Lebens war dieser Mann immer in der Defensive. Sein Leben lang fühlte er sich bedroht. Er muss sich immer wieder wehren.
 

Ich ging zu ihm und sagte leise.

´´Du hast von Gott nichts zu fürchten. Du brauchst dich nicht gegen Gott zu wehren.``
Dann sah ich wie er sich entspannte.

Vielleicht warst du von deinen Eltern missbraucht, in der Schule drangsaliert, von Priestern oder Pastoren eingeschüchtert oder schickanniert. 

Das war nicht von Gott.

Ein junger Mann war ein hingegebener Jünger in einer Bibelschule, aber er war sehr gestresst. Er war emotionell und geistlich gelähmt. Es stellte sich heraus, dass er als Kind von einem Pastor sexuell missbraucht wurde. Der junge Mann musste das Gift loswerden.
 
Ein Pastor in der Bibleschule kniete demütig vor ihm und bat stellvertretend für Pastoren um Vergebung. Das war für den jungen Mann eine Entgiftung.

Jesus wurde von der religiösen Leiterschaft in Israel verachtet und verfolgt. Das kann auch heute geschehen und zwar von Christlicher Leiterschaft.

Gott sei dank gibt es auch viele echten Christen in Leiterschaft.

Jesus war auf der Seite der Opfer. Was sagte er über die bösen religiösen Leiter?

Sie bürden den Menschen unerträgliche Lasten auf, doch sie selbst rühren keinen Finger, um diese Lasten zu tragen. Mt 23,4

Man findet Leiter in allen Religionen, die so handeln, leider auch in manchen christlichen Kirchen. Es gibt manche, die deswegen alle Religion hassen, die keinen Bock auf Gott haben.

Eine ältere Frau in Deutschland hat mir gefragt, wie sie an Gott glauben könnte, weil so viele Priester Kinder sexuell missbrauchten. Ich danke Gott, sie hat kurz danach eine Offenbarung von der Liebe Gottes mitbekommen. Sie ist jetzt mit Jesus im Himmel.

Aber wie wäre eine Welt ohne Gott irgendwie besser? In religiösen Kriegen sind so viele gestorben, aber die Weltmeister im Massenmord waren nicht Christen.

Hitler war ein Monster, aber Stalin und Mao in China haben viel mehr Opfer umgebracht, und zwar im Namen von Atheismus.

Das Problem ist nicht Gott, sondern die verdorbene menschliche Natur.

Jemand hat gesagt:
´´We have found the enemy. The enemy is us.``
´´Wir haben den Feind gefunden. Wir sind der Feind.``


Man findet Missbrauch und Mobbing nicht nur in Kirchen und Moscheen, sondern auch in Schulen, Büros, Sportklubs und Armeen.

Jesus hatte immer ein Herz für die Opfer. Frauen, die auffällig in sexueller Sünde lebten, wurden verachtet. Das kann auch heute passieren, aber Jesus sah diese verachteten Frauen als leidende Opfer.

Jesus begegnete einer Frau am Brunnen. Sie war fünfmal geheiratet und lebte dann in einer unehelichen Beziehung. Keine anständige Person wollte mit ihr sprechen, aber Jesus liebte sie mit tiefer Barmherzigkeit. (Johannes Kapitel 4)

Vielleicht war sie trotz allem keine schreckliche Sünderin. Warum wurde sie von fünf Ehemänner abgelehnt und ausgestoßen? Vielleicht konnte sie keine Kinder gebären. Vielleicht war sie sehr depressiv und keine gute Hausfrau.

Aber Jesus liebte nicht nur die Opfer, sondern auch die Tyrannen.

Saulus war der grausamste aller Pharisäer. Er verfolgte die Christen wie kein anderer.
Aber dann hat Jesus ihn in einer Vision heimgesucht.

»Wer bist du, Herr?«, fragte er. Die Stimme antwortete: »Ich bin Jesus, den du verfolgst! Apg 9,5

Wer Christen verfolgt, verfolgt Jesus. Wer Kinder oder Frauen in Gottes Namen missbraucht, verfolgt Jesus. 

Wer seine Kinder oder seine Ehefrau im Namen der angeblichen männlichen Autorität versklavt, verfolgt Jesus.