Mittwoch, 17. April 2024

Wer hat das Sagen, der Mann oder die Frau?

 Warum meinen viele Christen, dass Männer in der Kirche immer das Sagen haben müssen und Frauen nicht? Warum sagen sie, dass eine Frau immer ihrem Mann gehorchen muss?

Man kann hier und da Bibelverse zitieren, oft mit fragwürdigen Interpretationen. Jeder Vers kann auch so interpretiert werden, dass er kein allgemeingültiges Gesetz Gottes ist, oder dass manche Verse sogar falsch übersetzt wurden.  Es sind Bücher geschrieben worden, um dies im Detail zu erklären.  

Paulus befiehlt auch den Sklaven, ihren Herren zu gehorchen. Wenn wir den Frauen sagen, dass sie sich unterordnen sollen, müssten wir, um konsequent zu sein, die Sklaverei befürworten.

Es gibt jedoch eine einfache biblische Erklärung, die zeigt, dass Männer und Frauen in jeder Hinsicht gleich sein sollten.

Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde; nach dem Bilde Gottes schuf er sie; als Mann und Frau schuf er sie.

Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie. 1. Mose
1,27–28 SLT

Und Gott segnete sie; und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan; und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, das sich regt auf der Erde!

Gott schuf den Menschen … nicht den Mann allein. Gott segnete sie (beide), nicht ihn allein.

Wen hat Gott als Herrscher eingesetzt? Nur den Mann? Nur die Frau? Nein. Er hat sowohl den Mann als auch die Frau zu Herrschern eingesetzt, ohne dass eine Hierarchie erkennbar wäre.

Aber manche Christen verweisen auf 1. Mose 3,16.

Und zur Frau sprach er: Ich will die Mühen deiner Schwangerschaft sehr groß machen; mit Schmerzen sollst du Kinder gebären; und dein Verlangen wird auf deinen Mann gerichtet sein, er aber soll über dich herrschen! 1. Mose 3,16 SLT

Hat Gott angeordnet, dass der Mann über seine Frau herrschen soll? Manche sehen darin ein göttliches Gebot. 

Andere glauben, Gott habe die ungerechte Unterordnung der Frau traurig vorausgesagt, weil die Sünde die ursprüngliche göttliche Natur des Menschen verdorben habe. Adam und Eva waren ursprünglich beide ohne Sünde und daher nach dem Bilde Gottes geschaffen.

Aber Gott sandte seinen Sohn Jesus, um am Kreuz zu sterben und die Strafe für die Sünde zu bezahlen.

Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat. Joh 3,16 NLB

Wenn du an Jesus glaubst, wenn du dein Leben der Liebe und Wahrheit Gottes anvertraust, wenn du dein Leben der Führung Gottes anvertraust, dann bist du bei Gott kein Außenseiter mehr.

Aber das ist nicht alles.

All denen aber, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden. Joh 1,12 NLB

Als Nachfolger Jesu bist du ein Kind Gottes, ein Sohn oder eine Tochter. Gott diskriminiert nicht.

Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden! 2. Kor 5,17 SLT

In dieser Übersetzung heißt es, dass jeder, der in Christus ist, eine neue Schöpfung ist. Das maskuline Pronomen ER steht nicht im griechischen Originaltext.

Als Gott zum ersten Mal Mann und Frau schuf, gab es nicht einmal eine Andeutung einer Rangordnung oder einer geschlechtsspezifischen Hierarchie. 

Die Erlösung nach dem Kreuz stellt die ursprüngliche Absicht Gottes wieder her. Beide, Mann und Frau, sind Gottes Ebenbild und dazu bestimmt, gemeinsam zu herrschen.

Gott will, dass Männer und Frauen Partner sind, gleichberechtigt in jeder Hinsicht, auch in Bezug auf die Autorität, so wie in Eden, bevor die Sünde alles verdarb.

Auch die Kirche sollte diesen Grundsatz der völligen Gleichheit der Geschlechter im geistlichen Dienst und in der Kirchenleitung widerspiegeln.

Montag, 25. März 2024

Gott will Dich segnen.

 Was hat Gott mit dir vor? Er will segnen.

›Der HERR segne dich und beschütze dich.
Der HERR lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig.
Der HERR wende dir sein Angesicht zu und schenke dir Frieden!‹
So sollen sie meinen Namen unter den Israeliten weitergeben. Und ich – ich werde sie segnen!«

Gott befahl Aaron, dem Hohenpriester Israels, einen Segensspruch über Israel zu verkünden. Wenn ich diesen Segensspruch heute lese, merke ich, dass Gott nicht nur das Volk als Kollektiv anspricht. 

„Der Herr segne DICH.“ Nicht Euch, sondern Dich. Gott wollte jeden einzelnen Hebräer segnen.

Wenn Du durch deinen persönlichen Glauben an Jesus zum Volk Gottes gehörst, dann gilt dieser Segen für Dich.

Als die Hebräer Ägypten mit Mose verließen, waren sie alle von allen Krankheiten geheilt.

Er führte sie heraus mit Silber und Gold; es war kein Gebrechlicher unter ihren Stämmen. Ps 105,37 LU84

Die Hebräer in Ägypten waren bettelarm und versklavt. Zweifellos waren viele krank, verletzt oder behindert. Aber Gott hat sie nicht nur von der Sklaverei befreit, sondern übernatürlich geheilt und finanziell versorgt.

Gott will sein Volk nicht nur mit Vergebung und Heiligung segnen. Wenn du im Glauben mit Jesus verbunden bist, will Gott deine natürlichen Bedürfnisse ernst nehmen. Gott liebt dich einfach.
 

  • Welcher gute Vater würde seinem Kind Nahrung, Medikamente oder Kleidung vorenthalten?  

  • Wenn ein junger Sohn ein Auto braucht, um Arbeit zu finden, würde ein reicher Vater nicht helfen?

  • Wenn eine intelligente Tochter studieren möchte, würde ein reicher Vater nicht helfen, indem er die Kosten übernimmt?

Wenn ihr mit mir verbunden bleibt und meine Worte in euch bewahrt, dann gilt: Ihr dürft bitten, was immer ihr wollt – und eure Bitte wird erfüllt werden.
Die Herrlichkeit meines Vaters wird darin sichtbar, dass ihr viel Frucht bringt und euch als meine Jünger erweist.«
Joh 15,7–8 BB

Gott ist unser liebender Vater, der für uns sorgt. Er will dich mit himmlischen Geistesgaben ausstatten, aber auch im natürlichen Bereich für dich sorgen.

Alles, was Gott uns gibt, ist gut und vollkommen. Er, der Vater des Lichts, ändert sich nicht; niemals wechseln bei ihm Licht und Finsternis. Jak 1,17 HfA

Macht das Reich Gottes zu eurem wichtigsten Anliegen, lebt in Gottes Gerechtigkeit, und er wird euch all das geben, was ihr braucht.
Mt 6,33 NLB

denn mein Plan mit euch steht fest: Ich will euer Glück und nicht euer Unglück. Ich habe im Sinn, euch eine Zukunft zu schenken, wie ihr sie erhofft. Das sage ich, der HERR.
Jer 29,11 GN

Denn ich allein weiß, was ich mit euch vorhabe: Ich, der Herr, habe Frieden für euch im Sinn und will euch aus dem Leid befreien. Ich gebe euch wieder Zukunft und Hoffnung. Mein Wort gilt!
Jer 29,11 HfA

Mittwoch, 13. März 2024

Die Neue Natur

 Vor zweihundert Jahren gab es in Europa eine Zeit des romantischen Idealismus. Die berühmten Dichter und Denker beteten nicht mehr den Gott der Bibel an, wie Martin Luther. Sie verherrlichten stattdessen die Natur.

Wie herrlich leuchtet mir die Natur!
Wie glänzt die Sonne, wie lacht die Flur!
...
Und Freud' und Wonne aus jeder Brust.
O Erd', o Sonne, o Glück, o Lust! (JW von Goethe)


In der Bibel lesen wir auch von der Schönheit der Natur. Aber von einem anderen Standpunkt.

Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feste verkündigt seiner Hände Werk. Ps 19,2 LU84

In der Bibel finden wir auch die nicht so erfreulichen Aspekten der Natur.

Im Garten von Eden war alles perfekt. Adam und Eva regierten zusammen mit Gott in der wunderschönen Schöpfung, bis sie ungehorsam waren.

Dann hat Gott ihnen ihren Traumjob im Garten weggenommen, und sie mussten sich mit Mühe und Not in einer viel schwierigeren Welt der Natur zurechtfinden.

Da wies ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, dass er die Erde bebaute, von der er genommen war. 1 Mose 3,23 LU84

Dein ganzes Leben lang wirst du im Schweiße deines Angesichts arbeiten müssen, um dich zu ernähren – bis zu dem Tag, an dem du zum Erdboden zurückkehrst, von dem du genommen wurdest. Denn du bist aus Staub und wirst wieder zu Staub werden.«
1 Mose 3,19 NLB

Im Garten von Eden gab es keinen Tod, sodass nicht nur die Menschen, sondern die Tiere unsterblich sein sollten. Auch die Löwen und Wölfe waren nicht Raubtiere.

Die idealistischen Dichter und Denker betonten die Schönheit der Natur. Ich liebe auch Bäume, Blumen und Berge, aber ich sehe eine andere Seite der Natur.

Wir züchteten Hühner und Enten. Die Schikanen waren grausam. Wir hatten ein Huhn einer fremden Rasse. Anstatt einen Kamm zu tragen, trug sie Federn auf dem Kopf.

Die anderen Hennen haben sie brutal gehackt und verworfen. Sie verkroch sich in einer Ecke. Sie traute sich nicht, mit den anderen Hennen zu fressen. 

Ich musste die anderen Hühner füttern und dann das einsame Huhn, während die anderen beim Fressen abgelenkt waren.

Die Natur ist schön, aber auch oft grausam. Wie ist es möglich, dass ein guter Schöpfer eine solche Grausamkeit geschaffen hat?

Die Philosophen können keine Antwort finden, aber in der Bibel finde ich eine Erklärung.

Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt, wie unter den Schmerzen einer Geburt.

Und selbst wir, obwohl wir im Heiligen Geist einen Vorgeschmack der kommenden Herrlichkeit erhalten haben, seufzen und erwarten sehnsüchtig den Tag, an dem Gott uns in unsere vollen Rechte als seine Kinder einsetzen und uns den neuen Körper geben wird, den er uns versprochen hat.
Röm 8,22–23 NLB

Gott schuf den Menschen als Verwalter der Natur. Als die Menschen Gottes Wege verließen, ließ Gott Schmerz und Tod die Natur verderben, aber Gott hat einen Plan, um alles wiedergutzumachen.

In der Bibel finden wir auch Hinweise auf Gottes gute Pläne. Noah sollte die Tiere während der Sintflut in einem riesigen Schiff retten. Voraussetzung dafür war die zahme Kooperation von Wildtieren und Raubtieren. In der verdorbenen Natur kommen und gehen Tiger nicht auf Befehl. Wieso haben die Wölfe keine Schafe gefressen?

Ein gläubiger Bekannter erzählte mir, wie eine Taube durch ein offenes Fenster in seine Wohnung flog. Die Taube landete auf seiner aufgeschlagenen Bibel.

Eine christliche Freundin von uns fand eine Biene in ihrer Wohnung. Sie sprach die Biene an, die sofort auf den Boden fiel. Sie hob die Biene vorsichtig auf und trug sie in den Garten.

In der Bibel finden wir prophetische Verheißungen einer neuen Zeit, in der auch die Grausamkeit in der Natur ein Ende haben wird.

Dann werden der Wolf und das Lamm einträchtig zusammenleben; der Leopard und die Ziege werden beieinander lagern. Kalb, Löwe und Mastvieh werden Freunde und ein kleiner Junge wird sie hüten.

Kuh und Bär werden miteinander weiden. Ihre Jungen werden nebeneinander ruhen. Der Löwe wird Stroh fressen wie das Vieh.

Der Säugling spielt am Schlupfloch der Otter. Ja, ein Kleinkind steckt seine Hand in eine Giftschlangenhöhle.
Jes 11,6–8 NLB

Kindische Fantasie, oder? Wer hat vor 200 Jahren das Internet erwartet?

Samstag, 2. März 2024

Deine Mission in der Welt

 Darum geht zu allen Völkern und macht sie zu Jüngern. Tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und

lehrt sie, alle Gebote zu halten, die ich euch gegeben habe. Und ich versichere euch: Ich bin immer bei euch bis ans Ende der Zeit.«
Mt 28,19–20 NLB

War diese Berufung nur für die ersten Apostel?

Wenn das so wäre, haben sie versagt. Sie haben alle Völker nicht erreicht. Nicht Japan, nicht Amerika und nicht Indonesien oder Australien.

Aber Jesus sagte, Gott liebt die Welt, nicht nur die Länder, welche die ersten Apostel erreichten.

Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat. Joh 3,16 NLB

Aber wenn der Heilige Geist über euch gekommen ist, werdet ihr seine Kraft empfangen. Dann werdet ihr von mir berichten – in Jerusalem, in ganz Judäa, in Samarien, ja bis an die Enden der Erde.« Apg 1,8 NLB

Die ersten Apostel haben die Enden der Erde nicht erreicht, aber wir sind heute auf dem Weg, alle Völker zu erreichen.

Die Botschaft vom Reich Gottes wird auf der ganzen Welt gepredigt werden, damit alle Völker sie hören, und dann erst wird das Ende kommen. Mt 24,14 NLB

Was ist deine Rolle in diesem weltweiten Abenteuer? Gott spricht durch die Bibel, aber du wirst in der Bibel keine Lehre finden, die erklärt, ob gerade du berufen bist, in China oder Brasilien zu missionieren.

Sollst du die Muslime in deiner Stadt missionieren oder die Prostituierte im Bordell um die Ecke? Dieser Dienst ist wichtig, aber nicht für alle bestimmt.

Jesus lehrte, dass Gott ganz persönlich mit jedem Gläubigen sprechen will.  

Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir;
Joh 10,27 LU84

Echte Jünger des Herrn sind bereit, ihr Leben von Gott verwandeln zu lassen.

Sucht den HERRN, solange er sich finden lässt. Ruft zu ihm, solange er nahe ist.
Jes 55,6 NLB

Wenn wir uns von Gott führen lassen wollen, müssen wir keine passiven Kirchgänger sein. Es reicht nicht, nur tugendhaft zu leben und die Erwartungen von Pastoren zu erfüllen.

Gott hat dich auf eine einzigartige Art und Weise geschaffen und mit einer Aufgabe betraut, die nur du erfüllen kannst.

Bittet, und ihr werdet erhalten. Sucht, und ihr werdet finden. Klopft an, und die Tür wird euch geöffnet werden.
Denn wer bittet, wird erhalten. Wer sucht, wird finden. Und die Tür wird jedem geöffnet, der anklopft.
Mt 7,7–8 NLB

Suche eine enge Beziehung zu Jesus durch Gebet und Nächstenliebe. Versuche, Jesus in der Bibel zu verstehen. Er wird dir deinen Weg zeigen.

Dienstag, 20. Februar 2024

Lieblose Wahrheit ist keine Wahrheit

 Jesus ist vollkommene Theologie. Die ganze Bibel ist vollkommene Theologie, aber es ist wichtig, nicht nur das Gesamtbild zu betrachten, sondern sich auch auf die zentralen Themen zu konzentrieren.

Gott selbst offenbart sich in der Bibel, aber wir können biblische Texte missverstehen und missbrauchen und dadurch unser Gottesbild verzerren und verfälschen.

Als Jesus in der Wüste fastete, kam der Teufel zu ihm und zitierte aus der Bibel, um Jesus in die Irre zu führen.

Darauf nahm ihn der Teufel mit nach Jerusalem, auf den höchsten Punkt der Tempelmauer. 

Dort sagte er: »Wenn du der Sohn Gottes bist, dann spring hinunter! Denn die Schrift sagt: ›Er befiehlt seinen Engeln, dich zu beschützen. Sie werden dich auf ihren Händen tragen, damit deine Füße niemals stolpern.‹«

Jesus antwortete: »Die Schrift sagt aber auch: ›Fordere den Herrn, deinen Gott, nicht heraus.‹«
Mt 4,5–7 NLB

Die ganze Bibel ist Gottes Wahrheit, aber nicht nur Gott, sondern auch der Teufel spricht durch biblische Texte zu uns.

Paulus lehrte, dass wir Gottes Wahrheit nicht mit unserem eigenen theologischen Verstand, sondern unter der Führung des Heiligen Geistes weitergeben müssen.

Nicht dass wir tüchtig sind von uns selber, uns etwas zuzurechnen als von uns selber; sondern dass wir tüchtig sind, ist von Gott,

der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.
2. Kor 3,5–6 LU84

Paulus will damit sagen, dass wir nicht mehr allen Gesetzen des Alten Testaments gehorchen müssen. Es besteht auch die Gefahr, die Schriften des Neuen Testaments als unflexible und unbarmherzige Gesetze misszuverstehen.

Jesus sagte einem reichen jungen Mann, er soll alles den Armen schenken, aber manche Christen haben das missverstanden und als Gesetz für alle Christen interpretiert.

In 1. Korinther sagte Paulus, die Frauen in der Gemeinde sollen schweigen, weil sie den Gottesdienst unterbrochen haben. Sie haben ihren Ehemännern mitten im Gottesdienst mit lauten Stimmen Fragen gestellt.

Manche Christen haben damit verstanden, dass alle Frauen in allen Versammlungen schweigen sollen und nie predigen oder laut beten dürfen.

Aber in der Apostelgeschichte am ersten Pfingstgentag haben nicht nur die Männer, sondern auch die Frauen gesprochen.

Petrus hat das mit einem Bibeltext vom Alten Testament bestätigt.

»Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben;

und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen.
Apg 2,17–18 LU84

Wenn wir das Wort Gottes richtig verstehen und anwenden wollen, müssen wir zwei Prinzipien Priorität geben.

Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist die Liebe. 1.
Joh 4,8 LU84

Frauen sind oft gezwungen, unter männlicher Herrschaft zu leiden. Diese Gesetzlichkeit hat nichts mit Liebe zu tun.

Frauen werden verpflichtet, autoritäre männliche Herrschaft zu akzeptieren, obwohl Paulus das Gegenteil lehrte.


Ordnet euch aus Achtung vor Christus bereitwillig einander unter.
Eph 5,21 NLB

Die Frau soll sich unterordnen, aber der Mann soll seine Frau lieben. Wenn er seine Frau wirklich liebt, wird er sie als Partner respektieren. Sonst liebt er sie nicht. Er wird in einer Partnerschaft mit gegenseitiger Unterordnung leben.

Das andere Prinzip, das wir in den Vordergrund stellen müssen, ist der Charakter Jesu, der in einem einzigen Text auf den Punkt gebracht wird.


Und von seiner Fülle haben wir alle genommen, Gnade um Gnade.
Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.
Joh 1,16–17 LU84

Wenn wir streitsüchtig die biblische Wahrheit als Waffe gebrauchen, vertreten wir nicht Gottes Gnade. Die Wahrheit muss immer mit Gnade proklamiert.

Willst du alle, die mit Abtreibung zu tun haben, als Mörder verurteilen? Aber Jesus liebt das 12-jährige Mädchen, das wegen sexuellen Missbrauchs schwanger ist und Selbstmord begehen wird, wenn sie gezwungen wird, das Kind zu gebären.

Samstag, 10. Februar 2024

Sexistische Vorurteile in Bibelübersetzungen

Verschiedene Christen lesen unterschiedliche Bibelübersetzungen. Manche halten nur eine Übersetzung für richtig und verurteilen andere Übersetzungen als angeblich falsch.

Luther und die Übersetzer der englischen King Jamesbibel inkludierten Johannes Kapitel 8,1-11. Sie haben auch Markus 16,9-20 als Heilige Schrift anerkannt und übersetzt.

Viele moderne Übersetzer behaupten, beide Passagen seien fragwürdig, weil man diese Passagen in den angeblich besten Manuskripten nicht findet. 

In manchen Übersetzungen erscheinen diese Passagen, aber man liest in einer Fußnote, dass die Passage nicht in den besten alten Manuskripten zu finden ist. 


Ich bin kein Bibelwissenschaftler. Ich habe an der Universität Literaturwissenschaft studiert. Ich interessiere mich für die thematische Struktur von Texten.

Welche wichtigen Gedanken lassen sich in diesen beiden umstrittenen Passagen finden?

In beiden Bibelstellen werden Frauen von den geistlichen Führungskräften nicht respektiert. In beiden Bibelstellen werden sexistische Männer von Jesus selbst zurechtgewiesen.

In Johannes 8 brachten fromme jüdische Männer eine Frau zu Jesus, die sie bei einer sexuellen Sünde ertappt hatten. Jesus sollte anordnen, dass sie gesteinigt werden sollte, weil das Gesetz des Alten Testaments diese Hinrichtung vorschrieb.

Jesus war entrüstet, weil diese Männer so ungerecht waren. Wo war der Mann, der mit dieser Frau gesündigt hatte?


Jesus entlarvte diese heuchlerische Ungerechtigkeit, vergab der Frau und rettete ihr Leben.

In Markus 16 wird berichtet, dass der erste Zeuge der Auferstehung Jesu nicht die Apostel waren, sondern eine Frau, Maria von Magdala. Das war sicher kein Zufall. Gott selbst hatte diese Frau als Zeugin auserwählt.

Als aber Jesus auferstanden war, früh am ersten Tag der Woche, erschien er zuerst Maria von Magdala, von der er sieben böse Geister ausgetrieben hatte.

Und sie ging hin und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren und Leid trugen und weinten.
Und als diese hörten, dass er lebe und sei ihr erschienen, glaubten sie es nicht.
Mk 16,9–11 LUT84


In Johannes 8 waren die ungerechten Leiter religiöse Juden. In Markus 16 waren die ungerechten Männer die Apostel, die Jesus selbst zu seinen Leitern ernannt hatte!

Zuletzt, als die Elf zu Tisch saßen, offenbarte er sich ihnen und schalt ihren Unglauben und ihres Herzens Härte, dass sie nicht geglaubt hatten denen, die ihn gesehen hatten als Auferstandenen. Mk 16,14 LUT84

Wer hat die angeblich besten Bibelmanuskripte in den ersten Jahrhunderten nach den Aposteln zusammengefasst? Die Schriftgelehrten und Kirchenväter.

Einige diese Schriftgelehrten haben diese Passagen aus ihrem Bibeltext ausgelassen.

Wer hat in den ersten Jahrhunderten nach den Aposteln die angeblich besten Handschriften der Bibel zusammengestellt? Schriftgelehrte und Kirchenväter.

Aus zwei Gründen mag es Zweifel an diesen Passagen gegeben haben. Zum einen könnten sie den Originalschriften von Markus und Johannes hinzugefügt worden sein. Das macht sie nicht notwendigerweise ungültig. Das Deuteronomium wurde von Mose geschrieben, aber der letzte Abschnitt wurde nach Moses Tod hinzugefügt.

Der andere Grund ist, dass beide Abschnitte zeigen, wie männliche Leiter ungerechte Urteile gegen Frauen fällten und Jesus die Männer zurechtwies.

Ich denke, dass es für einige dieser Männer unvorstellbar war, dass Jesus Frauen mehr respektiert haben könnte als männliche geistliche Leiter. Das könnte der Grund dafür sein, dass diese beiden Passagen in einigen hoch angesehenen Handschriften ausgelassen wurden.

Auf der anderen Seite waren die meisten Schriftgelehrten wahrscheinlich Männer, und die umstrittenen Passagen wurden wahrscheinlich von Männern aufgenommen. 

Sexistische Verzerrungen in Bibelübersetzungen können ein Problem sein, aber nicht alle männlichen Redakteure oder Übersetzer verzerren den Text. 

Der Sexismus der frühen Kirchenväter ist nicht schwer zu finden. Frauen wurden wegen Evas erster Sünde missachtet.

Es gibt aber noch einen weiteren Grund, diese umstrittenen Passagen als authentisch zu bestätigen, nämlich die thematische und literarische Struktur des Markus- und des Johannesevangeliums. Dies werde ich in meinem nächsten Blogeintrag erläutern.

Luther und die King James-Übersetzer haben diese Stelle als authentisch aufgenommen. Ich will damit nicht sagen, dass diese alten Übersetzungen in jeder Hinsicht besser sind als moderne Übersetzungen. 

Es gibt andere Stellen in der Bibel, wo diese alten Übersetzungen geschlechtsspezifisch verzerrt sind, aber das ist nicht das Thema dieses Beitrags.


Mittwoch, 7. Februar 2024

Ermutigung öffnet die Tür

 Ohne den Propheten Samuel hätte David niemals Goliath besiegt. Ohne die Hilfe seines Freundes Jonathan hätte David vielleicht nie sein Potenzial erreicht.

Wie hätte Paulus seine Berufung ohne Barnabas erfüllt?

Nachdem Saulus in Jerusalem angekommen war, versuchte er, sich dort der Gemeinde anzuschließen. Aber alle hatten Angst vor ihm, weil sie nicht glauben konnten, dass er wirklich ein Jünger von Jesus geworden war.

Endlich nahm sich Barnabas seiner an. Er brachte ihn zu den Aposteln und berichtete dort, wie Saulus auf der Reise nach Damaskus den Herrn gesehen hatte. Er erzählte, dass Jesus zu Saulus geredet und dieser dann in Damaskus furchtlos im Auftrag von Jesus die rettende Botschaft verkündet hatte.

Nun erst wurde Saulus von der Gemeinde in Jerusalem herzlich aufgenommen. Er ging bei ihnen aus und ein und predigte in der Öffentlichkeit unerschrocken im Namen des Herrn.
Apg 9,26–28 HfA

JRR Tolkien brauchte Jahre, „Der Herr der Ringe“ zu schreiben, aber er wurde von seinen akademischen Kollegen an Oxford Universität verspottet, weil Fantasie angeblich nicht ernst genommen werden sollte.

Tolkien sagte, ohne die Ermutigung seines Freundes CS Lewis, hätte er sein großes Werk nie vollenden können.

Der große klassische Komponist Händel war einst der populärste Komponist Londons, aber die Mode änderte sich und er war vergessen, verarmt, verschuldet und verzweifelt.

Aber eines Abends als er nach Hause kam, fand er ein Manuskript auf seinem Schreibtisch.
Aber ein Freund hatte ihm den Text für ein neues Oratorium gegeben. Das war „Der Messias.“

Billy Graham wurde von einer örtlichen Jugendgruppe als "zu weltlich" abgelehnt. Albert McMakin, der auf Grahams Farm arbeitete, überredete ihn, den Evangelisten Mordecai Ham aufzusuchen. Laut seiner Autobiographie war Graham 16 Jahre alt, als er sich während einer Reihe von Erweckungsversammlungen, die Ham 1934 in Charlotte leitete, bekehrte. (Übersetzung von Wikipedia)

Bist du missverstanden und vereinsamt? Du kannst beten, dass Gott jemanden in dein Leben bringen wird, der dich ermutigen kann, der die richtige Tür für dich öffnen wird.

Glaubst du an Jesus? Du kannst Gott bitten, dich zu jemandem führen, der Ermutigung braucht.

Dienstag, 6. Februar 2024

Gott greift in harten Zeiten ein

 1941 Paris, unter Nazi-Besatzung. Die Juden mussten einen gelben Stern tragen und wurden massenhaft deportiert und ermordet.

Ein siebenjähriger jüdischer Junge besuchte einen christlichen Freund, blieb aber zu lange. Es herrschte Ausgangssperre für Juden. Nach 18 Uhr würde er auf der Straße festgenommen werden.

Er drehte seine Jacke um, um den gelben Stern zu verbergen, und machte sich auf den Heimweg.

Doch dann wurde sein Albtraum noch schlimmer. Ein deutscher Offizier in einer schwarzen SS-Uniform kam auf ihn zu.

Es war kein Traum, aber dann hat sich das Blatt wie im Traum gewendet.

Der Offizier umarmte ihn liebevoll und sprach freundlich mit ihm, obwohl der Junge kein Deutsch verstand. Dann zeigte er ihm ein Foto von einem Jungen, vielleicht von seinem Sohn. Und es wurde noch besser. Er gab dem erstaunten Jungen ein paar Geldscheine und schickte ihn mit weiteren freundlichen Worten nach Hause.

Der Junge und seine Familie überlebten die Nazizeit. Nach dem Krieg ließen sie sich in Israel nieder. Den freundlichen SS-Offizier hat der Junge nie vergessen. Fasziniert von den Widersprüchen der menschlichen Natur, studierte er Psychologie.

Er wurde Psychologe in der israelischen Armee und ging dann nach Amerika, wo er sein Doktorat machte.

Er wurde ein weltberühmter Professor und Nobelpreisträger.

Bist du in vielleicht in einer unmenschlichen Situation verstrickt, wie dieser SS-Offizier? Trotzdem gibt es einen guten Gott, der gute Pläne für dich hat.

Oskar Schindler war ein wohlhabender Kaufmann und Nazi-Mitglied. Er benutzte seine Situation, um zahlreiche Juden zu retten.  

Ich lernte eine russische Frau kennen. Ihr Vater war Kommunist, aber die Mutter brachte die Kinder zum Priester, während der Vater politisch aktiv war.

Ein deutscher KZ-Kommandant nutzte seine Position, um viele Juden zu retten. Er half den Juden, sich Verstecke im KZ zu bauen, damit die SS sie nicht finden konnte.

Als junger Christ wurde ich in einer autoritären Kirche grausam missbraucht. Ich erlitt einen Nervenzusammenbruch und brauchte intensive psychiatrische Hilfe. Ich verbrachte ein ganzes Jahr in einer Klinik, aber Gott hatte immer noch gute Pläne für mein Leben.

Als ich wieder zu Hause war, besuchte ich noch andere Patienten und ermutigte sie zum Vertrauen auf Gott.

Der Apostel Paulus wurde grausam verfolgt, ausgepeitscht und war zeitweise im Gefängnis, aber er nutzte seine Gefangenschaft, um für die verfolgten Christen zu beten. Er schrieb auch Briefe an Gemeinden. Diese Briefe sind heute Bücher des Neuen Testaments.

Wie ist deine Situation? Wahrscheinlich nicht optimal. Vielleicht ein Alptraum.

Jesus will dich aus deiner Klemme retten, aber vielleicht nicht von heute auf morgen.

Corrie ten Boom war eine Niederländerin, die in einem Konzentrationslager in Deutschland landete, weil ihre Familie Juden beschützt hatte. Sie erlitt schreckliche Qualen, aber selbst im Konzentrationslager diente sie als Missionarin.

Ihre Schwester wurde im KZ ermordet, aber sie wurde eines Tages wegen eines Fehlers der deutschen Beamten freigelassen.

Nach dem Krieg wurde sie eine umherziehende Evangelistin, auch in Deutschland.

Ist deine Situation sehr schwierig? Wenn es möglich ist, einer brutalen Ehe zu entkommen, ist das wahrscheinlich in Ordnung. Die mütterliche Fürsorge und die Sicherheit der Kinder wiegen schwerer als die Pflicht, in der Ehe zu bleiben.

Wenn du in einer gesetzlich geregelten Gemeinde schikaniert wirst, darfst du vielleicht nicht aussteigen, aber solche Regeln kommen nicht von Gott.

Aber selbst wenn du deiner Situation nicht entkommen kannst, kann Gott dir helfen, ein Segen für andere zu sein.

Paulus hat sein Vertrauen auf Gott inmitten von Bedrängnis sehr anschaulich beschrieben.


Von allen Seiten werden wir von Schwierigkeiten bedrängt, aber nicht erdrückt. Wir sind ratlos, aber wir verzweifeln nicht.

Wir werden verfolgt, aber Gott lässt uns nie im Stich. Wir werden zu Boden geworfen, aber wir stehen wieder auf und machen weiter.

Durch das Leiden erfahren wir am eigenen Leib ständig den Tod von Christus, damit auch sein Leben an unserem Körper sichtbar wird.
2. Kor 4,8–10 NLB

Donnerstag, 25. Januar 2024

Echte Liebe ist Freiwillig, nicht Gezwungen

Ich aber werde über die Erde erhöht werden und werde dann alle zu mir ziehen.« 

Jesus deutete damit an, auf welche Weise er sterben würde. Joh 12,32–33 NGÜ NT+PS

Jesus wurde nicht gezwungen, am Kreuz zu sterben. Er wurde verhaftet, hätte aber entkommen können. Er hat sein Leben freiwillig geopfert, um das Strafgericht Gottes für uns zu übernehmen.

Jesus wurde nicht gezwungen. Er wurde von Liebe bewegt. Er will dich und mich auch nicht zwingen, seine Liebe und Vergebung anzunehmen. Er will uns nicht erzwingen, sondern durch Liebe gewinnen.

Es gibt Armeen, in denen die Soldaten nicht freiwillig gehorchen. Es sind Wehrpflichtige. Aber Jesus will keine unfreiwilligen Sklaven. Er liebt dich und möchte deine Liebe gewinnen. Wahre Liebe ist immer freiwillig.

Gottes Liebe ist immer aktiv.

Aber Jesus sagte zu ihnen: »Mein Vater ist ständig am Werk, und ich bin es auch.«
Joh 5,17 BB

Bist du mit deiner Situation entmutigt? Fühlst du dich festgefahren? Wo ist Gott?

Auch in deinem Frust ist Gott am Werk in deinem Leben. Du fragst: Wo ist Gott? Auch dieser Gedanke von Gott ist ein Zeichen, dass Gott in deiner Seele flüstert.

Es gibt trotz allem einen guten Gott, der dir helfen will. Bitte gib nicht auf.

Freitag, 19. Januar 2024

Gott ist Liebe

 Gott hat uns aus Liebe und zur Liebe geschaffen. Wenn wir alle so lieben würden, wie Gott es will, wäre niemand einsam.

Aber auch wenn du liebst und voller Liebe bist, wirst du manchmal unter der Lieblosigkeit deiner Mitmenschen leiden.

Jesus selbst war ein Opfer der Ablehnung, als er am Kreuz total ungerecht hingerichtet wurde. 

Aber Jesus musste sein Leben lang Missverständnisse und Ablehnung ertragen.

Jesus lehrte, dass wir alle lieben müssen, auch unsere Feinde, auch unsere Freunde, wenn sie uns missverstehen oder sogar verraten, und Jesus hat selbst immer so geliebt. 

Jesus ist unser Vorbild.

Wir alle sind in einem Lernprozess, ein Leben in Liebe zu führen.

Gott ist Liebe. Er hat dich geschaffen, in Liebe zu leben. Wenn wir nicht in Gottes Liebe leben, funktionieren wir nicht richtig. Unsere Gedanken, Gefühle und körperliche Gesundheit können nicht optimal sein.

Wenn du ein F1-Auto fährst und nur mit Benzin schlechter Qualität auftankst, wird dein Rennwagen nicht richtig funktionieren.

Du bist dazu bestimmt, zu lieben, und die Liebe muss auch der Brennstoff deines Lebens sein.

Gott ist selbst Liebe. Wenn wir mit Gott verbunden sind, fließt Gottes Liebe in und durch uns wie ein Bach lebendigen Wassers, der nie versiegt.

Am letzten Tag, dem Höhepunkt des Festes, stellte Jesus sich hin und rief der Menge zu: »Wenn jemand Durst hat, soll er zu mir kommen und trinken!

Wer an mich glaubt, aus dessen Innerem werden Ströme lebendigen Wassers fließen, wie es in der Schrift heißt.«

Mit dem »lebendigen Wasser« meinte er den Geist, der jedem zuteilwerden sollte, der an ihn glaubte. Aber der Geist war noch nicht gekommen, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war.
Joh 7,37–39 NLB

Wenn du dein Leben Jesus anvertraust, hast du immer Zugang zu der Quelle des Lebens.

Aber es funktioniert nicht automatisch.

  • Wie reagierst du, wenn dein Chef dich schikaniert?

  • Was denkst du, wenn du Nachrichten hörst, dass Terroristen viele Geiseln nehmen und wahrscheinlich foltern? 

    Jesus hat uns befohlen, unsere Feinde zu lieben. Wie reagierte Jesus selbst, als er am Kreuz langsam starb?

    Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Sie teilten aber sein Gewand und warfen das Los darüber. Lk 23,34 SLT

    Vielleicht bist du entsetzt über eine politische Partei und ihre Politik. Wie reagierst du in deinem Geist? Wie Jesus am Kreuz? Ich oft nicht, aber wir sind in einem Lernprozess.

Donnerstag, 18. Januar 2024

Frieden in harten Zeiten

 Es gibt viel Arbeit und Mühe im Leben. Es ist normal, sich manchmal überfordert zu fühlen. Jesus kam, dir Trost und Frieden zu geben, aber deine tägliche Erfahrung ist oft ganz anders, auch wenn du an Jesus glaubst.

 Kurz vor seinem Tod erklärte Jesus seinen Jüngern, dass sie auf harte Erfahrungen vorbereitet sein sollten.

Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden! Joh 16,33 SLT

Jesus wird uns heute mitteilen, dass auch wir auf Schwierigkeiten stoßen werden, aber er hat seinen Heiligen Geist zu uns gesandt, uns durch alle Schwierigkeiten zu helfen. 

Bist du zu jung oder unerfahren, deine Situation zu verkraften? Gott will dich mit seiner Weisheit führen.

Vertraue von ganzem Herzen auf den HERRN und verlass dich nicht auf deinen Verstand. 

Denke an ihn, was immer du tust, dann wird er dir den richtigen Weg zeigen. Spr 3,5–6 NLB

Bist du alt, und du spürst deine Schwäche. Das ist kein angenehmes Gefühl, aber Gott will dich ermutigen und stärken.

  • Er vergibt dir alle deine Sünden und heilt alle deine Krankheiten.

  • Er kauft dich vom Tode frei und umgibt dich mit Liebe und Güte.

  • Er macht dein Leben reich und erneuert deine Kraft, dass du wieder jung wie ein Adler wirst. Ps 103,3–5 NLB

     Wir müssen unsere natürlichen Gedanken und Gefühle oft widerstehen, indem wir an Gottes Verheißungen festhalten, damit wir Gottes Frieden und Kraft empfangen können.

Mittwoch, 17. Januar 2024

Gott Grieft Ein

 Ein neues Gottes- und Weltbild ist durch den Einfluss der Wissenschaft entstanden. 1718 beschrieb ein niederländischer Schriftsteller Gott als allmächtigen Uhrmacher.

William Paley (1743-1805) war ein anglikanischer Geistlicher, der nach guten Predigtillustrationen suchte. Er verbreitete die Vorstellung von Gott als Uhrmacher. Alles im Universum läuft nach wissenschaftlich vorhersagbaren Gesetzen ab.

So wurde Gott als abwesender und unbedeutender Schöpfer verstanden. 

Wenn du an einen solchen Gott glaubst, macht das in deinem Leben keinen Unterschied.

Aber in der Bibel erscheint Gott als kein abwesender Vermieter, ohne Mitgefühl.  

Gott in der Bibel ist mit dieser Welt aktiv involviert. Er greift immer wieder ein. Heute werden diese Eingriffe als übernatürliche Wunder verstanden.

Heute gibt es konservative Christen, die sich für bibeltreu halten, aber Bibeltexte zitieren, die angeblich lehren, dass Gott nur in alten Zeiten Wunder wirken wollte.

Aber sie glauben, dass Gott Gebete erhört. Wie unterscheidet man zwischen einem Wunder, das Gott angeblich nicht mehr wirkt, und einer Gebetserhörung, die kein solches Wunder sein soll?

Diese Lehre ist voll von Widersprüchen.

Wenn du um einen Job betest und ihn bekommst, ist das in Ordnung, aber wenn deine Tochter an Krebs am Sterben ist und auf übernatürliche Weise geheilt wird, solltest du nicht daran glauben. Wirklich?

Ein konservativer Prediger betete für ein Mädchen, das dem Tode nah war, und Gott heilte sie. Aber das soll in seiner Konfession nicht geschehen, denn die Zeit der Wunder soll längst vorbei sein.

Der Prediger besuchte eine Konferenz, wo er einen charismatischen Prediger um eine biblische Erklärung bat. Er wollte wissen ob er richtig gebetet hatte.

Er bekam eine total unerwartete Antwort:

Warum fragst du nicht das Mädchen selbst?

Gott ist Liebe. Jesus sagt uns, dass Gott unser liebevoller Vater ist.

Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan!

Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan.

Oder ist unter euch ein Mensch, der, wenn sein Sohn ihn um Brot bittet, ihm einen Stein gibt,
und, wenn er um einen Fisch bittet, ihm eine Schlange gibt?

Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten!
Mt 7,7–11 SLT

Samstag, 13. Januar 2024

Neues Leben. Neuer Anfang für dich.

Gott hat dir dein Leben gegeben, weil er dich liebt. Egal wie du empfangen wurdest, egal ob in einer liebevollen Ehe oder in unappetitlichen Umständen, bist du von Gott vom Herzen geliebt.

Gott hat dir Talente und Fähigkeiten gegeben, weil er dich unendlich liebt. Unabhängig davon, ob du dein Potenzial bisher entwickelt hast, hat Gott Talente in dein Wesen eingebaut.

Gott hat dir das Potenzial gegeben, liebevolle Beziehungen und Freundschaften zu haben, weil er dich liebt. Es kann sein, dass du von Missbrauch so verletzt worden bist, dass du dich von Liebe und Freundschaft zurückziehst, aber Gott kann und will dein gebrochenes Herz heilen.

Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden. Ps 147,3 LUT84

Gott hat ein gutes Leben für dich geplant, auch wenn du schiefgegangen bist. Es kann sein, dass du selbst dein eigenes Leben vermasselt hast, oder es kann sein, dass du so grausam missbraucht worden bist, dass du bis jetzt keine Chance gehabt hast, Gottes guten Plan zu erfüllen.

Aber in der Bibel lese ich, wie Jesus total ruinierte Menschen ausgesucht und geheilt hat, sodass sie mit Gottes allmächtiger Liebe von neuem anfangen konnten.

Jesus fand eine einsame Frau an einem Brunnen gefunden. Sie war fünfmal verheiratet und war jetzt in einer außerehelichen Beziehung.

Hat Jesus sie als sündhafte Frau betrachtet?

Wie könnte sie als alleinstehende Frau überleben? Durch Prostitution? Als Bettlerin könnte sie verhungern oder vergewaltigt werden.


Die Frau sagte: »Ich weiß, dass der Messias kommen wird – der, den man den Christus nennt. Wenn er kommt, wird er uns alle diese Dinge erklären.«

Da sagte Jesus zu ihr: »Ich bin es, der mit dir spricht!«
Joh 4,25–26 NLB

Sie glaubte, dass Jesus der Retter von Gott war, und dass Er sie retten konnte und auch wollte.

Sie wurde eine Missionarin mit einem ganz neuen Leben.

Montag, 8. Januar 2024

Gottes Frieden im Krieg

Valentin Silvestrov ist ein wunderbarer ukrainischer Musiker, ein klassischer Komponist.

Kurz nach dem Einmarsch der Russen in die Ukraine drängte ihn seine Familie, aus dem Land zu fliehen. 

Im Alter von 84 Jahren floh er mit seiner Tochter und seiner Enkelin nach Polen und dann nach Berlin, wo er sich als Flüchtling niederließ.

Auf seiner Flucht in Sicherheit und Freiheit hörte er Musik in seinem Geist, aber er sagte, er sei überrascht, dass sie nicht die Angst und das Trauma widerspiegelte, die er in Kyiv zurückgelassen hatte. 

Es war eine himmlisch friedliche Musik, eine schöne Vertonung des Vaterunsers.

Silvestrov beschreibt Putin als einen Terroristen wie Bin Laden, nur noch tausendmal gefährlicher. Trotzdem ist seine Musik nicht wütend oder nationalistisch, sondern eher friedlich und himmlisch.

Jesus sagte zu seinen Jüngern:


Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht. Joh 14,27 LUT84

Samstag, 6. Januar 2024

Einfach praktische Nächstenliebe

 Bist du ein aufrichtiger Christ, aber dein Leben bringt bist jetzt scheinbar wenig Frucht? Siehst du dein Leben vielleicht als ein Durcheinander?

Als ich Deutschland besuchte, bewunderte ich den Hauptbahnhof in Berlin. Es ist ein technisches Meisterwerk. Züge kommen und gehen auf vier Ebenen. Aber dieser Bahnhof war einst eine Baustelle.

Wenn du mit deinem Leben nicht zufrieden bist, sollst du dich vielleicht nicht als Versager betrachten, sondern als Gottes Baustelle.

Was wir jetzt sind, ist allein Gottes Werk. Er hat uns durch Jesus Christus neu geschaffen, um Gutes zu tun. Damit erfüllen wir nun, was Gott schon im Voraus für uns vorbereitet hat. Eph 2,10 HfA

Große Leistungen sind nicht notwendig, um mit Gottes Hilfe Nächstenliebe zu zeigen. Sprichst du mit einer Nachbarin, mit einem Kollegen oder mit einer Verkäuferin. Er oder sie hat Kopfschmerzen. Du kannst für ihn oder sie beten. Ganz einfach.

Es gibt Leute, die keine Predigt oder Bibellehre hören wollen, aber sie sind dankbar, wenn du betest.

Ein Freund von mir war im Supermarkt. Eine Frau hatte nicht genug Geld und mein christlicher Freund gab ihr das Geld, das ihr fehlte.  

Ihr seid das Licht, das die Welt erhellt. Eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.

Man zündet ja auch keine Öllampe an und stellt sie dann unter einen Eimer. Im Gegenteil: Man stellt sie auf den Lampenständer, sodass sie allen im Haus Licht gibt.

Genauso soll euer Licht vor allen Menschen leuchten. Dann werden sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.«
Mt 5,14–16 HfA



Mittwoch, 3. Januar 2024

Jesus liebt Sünder

 Vor fünf Jahren gab es in Südafrika einen internationalen Sportbetrugsskandal. Niemand in Deutschland oder Amerika war daran interessiert, denn es ging nicht um Fußball, sondern um Kricket.

Der Hauptverantwortliche für den Betrug war ein australischer Kricket-Star namens David Warner. Er war in Australien, Südafrika, England und Indien berühmt, aber in den meisten anderen Ländern unbekannt.

Er musste als schwarzes Schaf zurück nach Australien fliegen. Im Flughafen wollte niemand mit ihm sprechen, außer Fotografen und Prediger. Die Fotografen jagten nach Skandal, aber die Prediger wollten dem entblößten Sünder helfen.

In Sydney, seine Heimatstadt, war er nicht mehr der bewunderte Kricketheld, sondern der erwischte Betrüger. Er flüchtete nach Singapur, um der schmerzhaften Publicity zu entgehen. Aber in Sydney und Singapur war er erstaunt, dass Christen ihn immer wieder in ihre Kirchen einladen wollten. Der weltliche Sportstar war verblüfft. Er dachte, es sei Gott selbst, der mit ihm kommunizieren wollte.

Wie reagieren wir Christen, wenn ein Promi erwischt wird? Christen sind oft an der öffentlichen Verurteilung beteiligt.

Vielleicht sollten wir manchmal anders reagieren. Jesus war als Freund der Sünder bekannt.

Vor etwa 30 Jahren gab es eine riesengroße Erweckung in Argentinien. Tausende Christen marschierten durch die Stadt, um ihre Einheit im Glauben zu proklamieren.

Aber das gefiel vielen Homosexuellen überhaupt nicht. Viele Homosexuelle organisierten einen Protest. Das hätte zu einer hässlichen Konfrontation entwickeln können, aber der Heilige Geist führte die Christen, mit Gottes Liebe und Gnade zu reagieren.

Die Christen gingen auf die Homosexuellen zu und baten um Vergebung für die grausame Behandlung der Homosexuellen von vielen Christen. Die Homosexuellen spürten die echte Liebe Gottes und manche bekehrten sich zu Jesus.


Die Pharisäer waren empört. »Wie kommt euer Meister dazu, mit solchem Abschaum zu essen?«, fragten sie seine Jünger.

Als Jesus es hörte, antwortete er: »Die Gesunden brauchen keinen Arzt – wohl aber die Kranken.«

Und er fügte hinzu: »Nun geht und denkt einmal darüber nach, was mit dem Wort in der Schrift gemeint ist: ›Ich will, dass ihr barmherzig seid; eure Opfer will ich nicht.‹ Denn ich bin für die Sünder gekommen und nicht für die, die meinen, sie seien schon gut genug.«
Mt 9,11–13 NLB

Eine Prostituierte ging ins Kino mit einer christlichen Frau. Mitten in dem Film rief die Prostituierte laut. „Jetzt glaube ich an Jesus.“ Die spürte Gottes freundliche Liebe durch die christliche Frau.