Sonntag, 11. April 2021

Opfer brauchen Befreiung

 Die Hebräer waren 400 Jahre lang Sklaven in Ägypten. Es wurde immer schlimmer. Endlich wurden ihre männlichen Babys von den Ägyptern geschlachtet. Ihr Schicksal war unerträglich.

Wir könnten an die Flüchtlinge denken, die alles opfern, um die Qual der Tyrannei in Nordkorea zu entkommen, noch viel schlimmer als in der alten DDR.

Als ich in 1972 in Australien studierte ich Psychologie in der Uni. Ich habe gelesen, dass nicht wenige Zuwanderer aus Osteuropa nach dem Krieg psychiatrische Störungen hatten, besonders Paranoia, das heißt Verfolgungswahn.

Wenn man ständig bedroht fühlt, kann man Angst so verinnerlichen, dass man Bedrohungen sieht, wo keine Bedrohung ist.

Panische Angst kann zur Gewohnheit werden. Mit dieser extremen Angst kommen dann Verzweiflung, Depression, Wut und Hass.

Verfolgte Sklaven und Gefangene haben immer Angst vor Verrat, weil das ihrer Lebenserfahrung entspricht.

Zwangsprostituierten haben manchmal die Gelegenheit, sich bei der Polizei zu melden, aber sie wissen nicht, ob ein Polizist vertrauenswürdig sei oder vielleicht in der dreckigen Masche verwickelt.

Wir lesen in der letzten Zeit von Kindern, die in Kirchen oder religiösen Schulen sexuell missbraucht wurden. Wem können diese Kinder vertrauen? Wer würde sie glauben?

Ich kenne eine christliche Frau, die von ihrem ichbezogenen Ehemann grausam kontrolliert wurde. Zu Hause war er arrogant und gebieterisch, aber in der Gemeinde war er ein strahlender Christ. Wenn sie ihren Mann verließ, wurde sie als die Schuldige verurteilt.

Wenn Menschen gebrochen sind, brauchen sie nicht nur einen Befreier, der sie aus Gefangenschaft rettet. Sie brauchen auch Wunderheilung für ihr gebrochenes Herz.

In der Geschichte von Mose in 2. Mose, sehen wir, wie Gott die Hebräer durch dramatische Wunder befreit hat. Gott hat die Ägypter mit zehn schrecklichen Plagen bestraft, aber die Hebräer wohnten in einer anderen Region, in Goschen, und sie wurden geschont.

Dann waren zwei Millionen Hebräer am Ufer des Roten Meers in einem Hinterhalt gefangen. Der Pharao mit seiner Armee jagten ihnen nach. Ohne ein Wunder wären sie so gut wie tot.

Es gibt Christen heute, die behaupten, Gott hat Wunder nur für Bibelzeiten bestimmt, aber nicht mehr, als ob Wunder ein Sonderangebot für damals war.

Diese religiöse Idee ist einfach grausam, Gotteslästerung. Gott ist Liebe. Er verändert sich nicht.

Du brauchst kein Wunder bis du ein Wunder brauchst.

Es gibt heute so viele gebrochenen und versklavten Menschen.


Ich kenne christliche Frauen, die Bordellen besuchen. In einem Jahr haben sie vier Zwangsprostituierten entdeckt und befreit.

Befreiung von Sklaverei ist absolut notwendig, aber das ist nicht genug. Sie brauchen Jesus als ihren ewigen Befreier zu finden. Wer nicht durch Glauben in den Himmel kommt, ist ewig verloren, egal ob man in einem Bordell oder in einem Palast lebte.

Aber es gibt so viele Christen, die Jesus nur einigermaßen kennen. Sie glauben, dass ihre Sünden vergeben sind und sie hoffen nach dem Tod im Himmel zu sein.

Aber in der Bibel sehen wir Jesus als den Heiler und Befreier, der gebrochene Menschen völlig verwandelt hat.

Vielleicht bist du von Missbrauch befreit worden, aber die Nachwirkungen des Traumas sind immer noch eine Qual.

Er heilt alle, deren Herz zerrissen ist, und verbindet ihre Wunden.
Psalm 147,3 GN

Es ist nicht genug, Menschen aus der Sünde zu retten. 

Sie brauchen Fürsorge und Heilung für die Nachwirkungen der Sünde, von ihren eigenen Sünden und von den Sünden von anderen, die sie zugrunde gerichtet haben.