Dienstag, 13. April 2021

Wie Gott unsere Sinne und Gefühle berührt

Wir haben fünf Sinne. Wir können sehen, hören, fühlen, riechen und schmecken.

Das Fühlen ist etwas kompliziert. Wir haben Nerven in unserer Haut, womit wir Kontakt mit unserer Umwelt spüren können. Aber wir haben auch allerlei Gefühle in unserem Magen, in unseren Gelenken und in unserem ganzen Körper.

Du kannst dich gespannt oder entspannt fühlen, Übelkeit oder Kopfschmerzen spüren, usw. Du kannst stark oder schwach fühlen, müde oder erfrischt, krank oder kerngesund fühlen, einsam oder geliebt fühlen.

Du kannst auch Liebe oder Hass, Angst oder Hoffnung, Enttäuschung oder Begeisterung fühlen.

Dann gibt es rätselhafte Aspekten des Bewusstseins. Wenn jemand hinter dir dich anstarrt, kannst du das spüren, ohne irgendeine körperliche Empfindung.

Du kannst in einem stockfinsteren Zimmer sein, und das Gefühl haben, dass du allein oder nicht allein bist.

Wer nicht sehen oder hören kann, ist behindert. Wer nicht fühlt, ist tot.

Es gibt Christen, die alle starke Gefühle als fragwürdig betrachten. Sie wollen nur an biblischen Lehrsätzen festhalten. Es geht um Kopfwissen und der Wahrheit der Bibel.

Aber in der Bibel selbst finden wir eine ganz andere Sichtweise, besonders in den Psalmen von David.

Wie ein Hirsch lechzt nach Wasserbächen, so lechzt meine Seele, o Gott, nach dir! Psalm 42,2 SLT

O Gott, du bist mein Gott; früh suche ich dich! Meine Seele dürstet nach dir; mein Fleisch schmachtet nach dir in einem dürren, lechzenden Land ohne Wasser,
Psalm 63,2 SLT


Es ist noch nicht lange her, da war Ostern. Ich dachte über das Kreuz nach. Ich dachte an den Schmerz von Jesus, als die Nägel durch seine Handgelenke getrieben wurden.

Ich dachte ich an schöne Anbetungslieder, die von dem Kreuz erzählten. Dann kam der Gedanke sofort in meinen Sinn.

„Es war kein musikalisches Erlebnis.“ Ich wusste, dieser Gedanke kam direkt von Jesus.  

Wir glauben, dass Jesus in uns lebt, wenn wir an ihn glauben. Aber soll das nur ein Glaubenssatz sein?

Darf Er nicht mit uns sprechen? Oder machen wir dumme religiöse Regel, dass Gott nur durch Bibelzitate sprechen darf?


Hast du vielleicht die Berührung Gottes in deinem Herzen gespürt, als du ein Anbetungslied gesungen hat? Das war der Heilige Geist. Aber dieses Lied hat dein Herz berührt, weil der Heilige Geist zuerst mit dem Verfasser des Liedes gesprochen hat.

In der Bibel lesen wir, dass in den letzten Tagen, Gott uns seine Gedanken übertragen wird, als Weissagungen, Visionen und Träumen. 

‚In den letzten Tagen werde ich meinen Geist auf alle Menschen ausgießen, spricht Gott. 

Eure Söhne und Töchter werden prophetisch reden, eure jungen Männer werden Visionen sehen und eure Ältesten Traumgesichte haben. Apostelgeschichte 2,17 NeÜ

Als Petrus das predigte, war es in den letzten Tagen der alten jüdischen Nation, aber jetzt sind wir in den letzten Tagen der Kirche, kurz vor der Wiederkunft des Herrn. W

enn Gott in einer solchen Zeit sich nicht übernatürlich offenbaren will, ist Gott nicht mehr der Gott der Bibel.

Wenn Gott ruft, sorgt Er dafür.

 Wie kannst du die Gedanken Gottes wahrnehmen?

Einmal fuhr ich einen jungen Mann jeden Sonntag zur Kirche. Der junge Mann war unreif, labil und unberechenbar. Man brauchte alles mögliche Geduld, um ihm zu helfen.

An einem schönen Sonntagmorgen fuhr ich ihn zum Gottesdienst, als er plötzlich ohne Warnung austobte und das Armnaturbrett mit seiner Faust hart schlug. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, befahl ich dem Teufel zu gehen.

War der junge Mann beleidigt? Keineswegs. Sofort herrschte Ruhe und Frieden.

Ich habe nie in ähnlichen Situationen auf diese Weise reagiert. Das war nicht meine gewohnte Vorgehensweise und hatte keine Zeit, die Situation zu bedenken.

Das war die Geistesgabe der Unterscheidung der Geister. Gott bewegte meinen Geist unmittelbar. Meine Gedanken waren nicht involviert. Ich analysierte die Situation erst nachher.

Dem einen nämlich wird durch den Geist ein Wort der Weisheit gegeben, 

  • einem anderen aber ein Wort der Erkenntnis gemäß demselben Geist; einem anderen Glauben in demselben Geist; 

  • einem anderen Gnadengaben der Heilungen in demselben Geist; einem anderen Wirkungen von Wunderkräften, 

  • einem anderen Weissagung, 

  • einem anderen Geister zu unterscheiden, 

  • einem anderen verschiedene Arten von Sprachen, 

  • einem anderen die Auslegung der Sprachen. 1. Korinther 12,8–10 SLT

    Die Unterscheidung der Geister funktioniert oft ganz anders.

    Ich war in einem Hauskreis. Ein sehr religiöser Mann gab vor, mit dramatischen Gesten Gott anzubeten. Er sah echt lächerlich aus und ich war irritiert. Ich befahl dem religiösen Geist, seine Komödie zu beenden, aber nur in meinem Kopf, ohne ein Wort laut zu sprechen.

    Die Theatervorstellung wurde sofort abgebrochen. Der Mann wirkte verwirrt und kratzte sich am Kopf.

    Siehe, ich gebe euch die Vollmacht, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch in irgendeiner Weise schaden. Lukas 10,19 SLT

    Vor etwa 12 Jahren fing ich an, ein Netzwerk von christlichen Kontakten durch Facebook aufzubauen. Damals kannte ich niemanden in Deutschland. Ich hatte in der Uni Germanistik studiert und ich konnte ziemlich gut Deutsch, aber keineswegs fehlerlos. Ich spürte die Führung Gottes.

    Dann hat meine Frau prophetisch gesagt, ich sollte Deutschland besuchen.

    Sechs Monate später waren wir in einer Gemeinde, wo der Pastor eine wunderbare prophetische Gabe hatte. 

Wir besuchten seine Gemeinde dreimal, und jedes Mal hat er ungefähr dieselbe Botschaft von dem Heiligen Geist mitgeteilt. Ich sollte ins Ausland reisen und predigen. Dieser Mann kannte mich gar nicht.  

Strebt nach der Liebe; eifert aber nach den geistlichen Gaben, besonders aber, dass ihr weissagt! 1. Korinther 14,1 ELB

Ich hatte jahrelang die Bibel studiert und manchmal gepredigt oder Bibelkurse gegeben, aber ich war nicht ordiniert. Ich hatte in keiner Bibelschule absolviert. Wer war ich?

Immer wieder bestätigte der Heilige Geist diese Berufung, durch Prophetien, durch scheinbar zufällige Einladungen, durch seinen Segen auf mein Netzwerken mit deutschsprachigen Facebook Freunden.

Zwischen 2011 und 2016 war ich fünfmal in Deutschland und erhielt mehrere Einladungen in meistens kleinen Gruppen oder gemeinden zu predigen. Überall hat Gott gesegnet.

Wenn Gott ruft, sorgt er auch dafür. In sechs Monaten habe ich nicht mehr als drei Wochen in Hotels übernachtet.

Bist du ein Niemand wie ich? Aber hast du eine enge Gemeinschaft mit Gott? Willst du auch Gott dienen und Menschen mit Gott helfen? Bitte Gott, dir den Weg zu weisen. Er hat gute Pläne für dich.

Und er sprach zu ihnen: Geht hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! Markus 16,15 SLT

Gefahr der Gesetzlichkeit

Es gibt Christen, die aufrichtig streben, alle Sünde aus ihrem Leben zu entfernen.

Es gibt andere Christen, die keine Sorgen machen, wenn sie nicht richtig leben.

  • Es gibt Christen, die Sex vor der Ehe als normal betrachten.

  • Es gibt Christen, die Pornosüchtig sind.

  • Es gibt Christen, die in ihrem Job faul sind und oft lügen.

Wer hat Recht? Sicher sind die eifrigen Heiligen auf dem richtigen Weg,

Manche, die streben, ohne jede Sünde zu leben, sind echte Heiligen, wie zum Beispiel, der Apostel Paulus oder John Wesley.

Aber nicht nur die nachlässigen Sünder machen Probleme für Gott.

Es steckt auch in Perfektionismus eine große Gefahr. Wer glaubt, er kann ganz ohne Sünde  leben, versteht Gott nicht und versteht sich selbst nicht.


Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.

Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.
1. Johannes 1,8–9 ELB


Wer Jesus wirklich liebt, ist auf dem Weg der Heiligkeit und Liebe, aber wir haben das Endziel nicht erreicht. Wir sind alle unterwegs.

Ich will nicht behaupten, das Ziel schon erreicht zu haben oder schon vollkommen zu sein; doch ich strebe danach, das alles zu ergreifen, nachdem auch Christus von mir Besitz ergriffen hat.

Nein, ich bilde mir nicht ein, es schon geschafft zu haben, liebe Geschwister; aber eins steht fest: Ich vergesse das Vergangene und schaue auf das, was vor mir liegt.
Philipper 3,12–13 NeÜ


Paulus musste nachlässige Sünder in der Gemeinde manchmal zurechtweisen, aber er schaute auf niemanden herab. Er wusste, dass er selbst unterwegs war.

Jesus sagte zu ihm: »Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich. Johannes 14,6 NLB

  • Jesus ist der Weg. Wir sind unterwegs.

  • Jesus ist die Wahrheit. Unser Verstand und unsere Erkenntnis ist immer einigermaßen fehlerhaft.

  • Jesus ist das Leben. Nur sein Leben ist fehlerlos.


Perfektionismus führt oft zu Gesetzlichkeit. 

Himmlische Vollkommenheit ist hier auf Erden unmöglich. Wenn wir das nicht verstehen, können wir auf das äußerliche Leben fokussieren, wo wir augenscheinlich fehlerlos erscheinen können.

Jesus hatte keinen Bock auf eine solche religiöse Haltung.

Wehe euch, ihr Gesetzeslehrer und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr reinigt das Äußere von Becher und Schüssel, aber was ihr drin habt, zeigt eure Gier und Maßlosigkeit.

Du blinder Pharisäer! Wasch den Becher doch zuerst von innen aus, dann wird auch das Äußere rein sein.
Matthäus 23,25–26 NeÜ


Ich kenne eine Gemeinde, wo die Führungskräfte mit strengen Regeln regierten.

Ein junger Mann durfte nicht mit seiner Freundin zusammensitzen, bis sie verheiratet waren.

Ein junger Mann bekehrte sich in dieser Gemeinde, aber sechs Monate danach wurde er von Mitgliedschaft ausgestoßen, weil er immer noch Zigaretten rauchte.

In Bezug auf Disziplin in der Gemeinde ist Paulus unser Vorbild.

Ein Mann in Korinth musste aus der Gemeinde ausgeschlossen werden, weil er in einer sexuellen Beziehung mit seiner Stiefmutter war und sich weigerte, aufzuhören.

Andrerseits gab es manche Männer in der Gemeinde, die Prostituierten besuchten. Diese hat Paulus zurechtgewiesen, aber sie sollten nicht ausgestoßen werden. Hoffentlich würden sie Buße tun.

Wir sind alle unterwegs. Hauptsache, dass wir Jesus erlauben, uns innerlich zu reinigen und auf seinem Weg zu führen.

Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und mit ihm essen und er mit mir.
Offenbarung 3,20 ELB