Dienstag, 9. November 2021

Wir alle sind fehlerhaft

Wir denken oft, dass einige Glaubenshelden so etwas wie Übermenschen sind. Aber Paulus sagte immer, sein Dienst war eine Gabe Gottes, eine Wirkung der Gnade Gottes.

Ich habe oft von Predigern gehört, dass sie unsere Gebete nötig haben, aber ich habe das nicht so ernst genommen, denn ich habe falsch verstanden, dass sie so stark im Geist waren, dass sie meine Hilfe nicht brauchen könnten.

Wir machen einen schrecklichen Fehler, wenn wir Prediger und Glaubenshelden auf ein Podest stellen.

Oft erwarten wir von unserem Pastor, dass er die richtige Antwort für jede Frage hat und alle Probleme lösen sollte.

Unser Pastor erzählte von einem Christen in der Gemeinde, der ihn um 2 Uhr am Morgen anrief.
„Pastor. Bete für mich bitte. Ich kann nicht schlafen.“
Dann antwortete der Pastor: „Jetzt kann auch ich nicht schlafen.“

Ein anderer Pastor erzählte ein Gleichnis.

Ein Christ ging zum Pastor mit einer schwierigen Frage. Der Pastor gab eine kluge Antwort und der Christ war zufrieden.

Im Himmel hörte Vater Gott aufmerksam zu. Dann sagte er: „Jesus, hast du gehört, was der Pastor gerade gesagt hat? Das war sehr klug. Auf diese Antwort wäre ich nie gekommen. Hast du es dem Pastor gesagt?“

Ich respektiere Prediger, die manchmal über ihre eigenen Fehler sprechen. In der Bibel wird oft von den Fehlern und Sünden der Helden des Glaubens berichtet.

In der Bibel lesen wir, dass die Halbbrüder von Jesus, die andere Söhne von Maria, erst nach der Auferstehung an ihn glaubten.

Einer dieser Brüder war Jakobus, der später der Gemeindeleiter in Jerusalem wurde und den Brief von Jakobus im Neuen Testament schrieb.

Werdet nicht viele Lehrer, meine Brüder, da ihr wisst, dass wir ein schwereres Urteil empfangen werden!

Denn wir alle straucheln oft. Wenn jemand nicht im Wort strauchelt, der ist ein vollkommener Mann, fähig, auch den ganzen Leib zu zügeln. Jakobus 3,1–2 ELB

„Wir alle straucheln oft.“ Wir alle …. Alle …

Meine erste Gemeinde nach meiner Bekehrung war etwas fanatisch und autoritär.

Ich hatte den Eindruck, dass die Prediger und Leiter heilig und fehlerlos waren, und ich durfte auch keine Fehler machen. Weit verfehlt!

Wenn du in einer solchen Gemeinde bist, dann geh! Suche eine Gemeinde, wo menschliche Unvollkommenheit akzeptiert ist. 

Paulus ist erstaunlich, denn in seinem Leben nach seiner Bekehrung sind Fehler schwer zu finden. Aber er schrieb:

Ich weiß, dass ich durch und durch verdorben bin, soweit es meine menschliche Natur betrifft. Denn immer wieder nehme ich mir das Gute vor, aber es gelingt mir nicht, es zu verwirklichen.
Wenn ich Gutes tun will, tue ich es nicht. Und wenn ich versuche, das Böse zu vermeiden, tue ich es doch.

Aber wenn ich tue, was ich nicht will, dann tue nicht ich es, sondern die Sünde in mir.
Es ist anscheinend wie ein inneres Gesetz in meinem Leben, dass ich, wenn ich das Gute will, unweigerlich das Böse tue.

Ich liebe Gottes Gesetz von ganzem Herzen.
Doch in mir wirkt ein anderes Gesetz, das gegen meine Vernunft kämpft. Dieses Gesetz gewinnt die Oberhand und macht mich zum Sklaven der Sünde, die immer noch in mir ist.

Was bin ich doch für ein elender Mensch! Wer wird mich von diesem Leben befreien, das von der Sünde beherrscht wird?

Gott sei Dank: Jesus Christus, unser Herr! Fest steht: Meiner Vernunft nach möchte ich dem Gesetz Gottes gehorchen, aber meiner menschlichen Natur nach bin ich ein Sklave der Sünde.
Römer 7,18–25 NLB

Paulus war in seiner Mission erstaunlich erfolgreich. In fast jeder Stadt, die er besuchte, gründete er eine Gemeinde. Aber in einer Stadt führte er nur wenige Menschen zum Glauben. Das war Athen.

Was hat er in Athen gemacht? Paulus war nie allein in seinen Missionsreisen. Er hatte immer treue Gefährten, die ihn ermutigten, mit ihm dienten und mit ihm beteten. Aber Athen was die Ausnahme. Er besuchte Athen allein, und sein Erfolg in Athen war gering.

Wir alle brauchen die Gnade Gottes, aber nicht nur das. Wir brauchen einander.

Jesus sandte seine Jünger zwei und zwei auf Missionsreisen.

Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander lieben sollt, damit, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt.

Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.
Johannes 13,34–35 SLT


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