Es gibt Christen, die in Scham und Schuld leben. Sie sind immer von ihren Sünden peinlich bewusst. Sie suchen Gottes Gnade, aber als Schuldigen, von Ferne.
Ich stimme Gottes Gesetz aus tiefster Überzeugung und mit Freude zu.
Dennoch handle ich nach einem anderen Gesetz, das in mir wohnt. Dieses Gesetz kämpft gegen das, was ich innerlich als richtig erkannt habe, und macht mich zu seinem Gefangenen. Es ist das Gesetz der Sünde, das mein Handeln bestimmt. Römer 7,22–23 HfA
Das war die Erfahrung von dem Apostel Paulus. Alle, die Gott lieben, erleben solche inneren Konflikte.
Das fing mit Adam und Eva an.
Da gingen ihnen beiden die Augen auf, und sie wurden gewahr, dass sie nackt waren. Da flochten sie Feigenblätter zusammen und machten sich Schürzen daraus.
Als sie nun aber die Stimme Gottes, des HERRN, hörten, der sich in der Abendkühle im Garten erging, versteckten sich Adam und seine Frau vor dem Angesicht Gottes mitten unter den Bäumen des Gartens. Genesis 3,7–8 Bruns
Wir verletzen unser Gewissen und schämen uns für unsere Gedanken oder Handlungen. Wir schämen uns und ziehen uns aus Gottes Gegenwart zurück.
Dann denken wir, wir müssen Buße tun und uns selbst von unserer Sünde und Schuld reinigen, und erst dann dürfen wir Gottes Nähe suchen.
Du schämst dich für deine Wut oder deine sexuellen Gedanken.
Du bittest Gott um Vergebung und versuchst, die Gefühle und Gedanken aus deinem Bewusstsein zu verbannen, aber es gelingt dir nicht.
Die Gedanken und Gefühle kommen immer wieder zurück. Du erkennst eine giftige Pflanze in dir und schneidest die Blätter und Blüten ab, aber die Wurzeln sind noch da.
Gott hat dir ein Herz für Gerechtigkeit gegeben. Wenn dieser Hunger nach Gerechtigkeit dich zu Zorn und Bitterkeit führt, kannst du dieses Problem nicht ohne Gottes Gnade lösen.
Du musst dein Herz öffnen und Gott bitten, dir bei deinen aufgewühlten Gedanken und Gefühlen zu helfen.
Du sollst wegen Ungerechtigkeit entrüstet sein, aber wir müssen auch unsere Feinde trotz ihrer Sünde vergeben und lieben. Du musst auch deine Frau oder deine Kinder lieben, auch wenn sie dich verletzen, oder deinen Chef in der Arbeit.
Wie können wir Ungerechtigkeit hassen, aber die Täter lieben? Nur indem wir Gott einladen, als treuen und liebevollen Therapeuten uns zu helfen.
Viele von uns haben auch Probleme mit sexuellen Gedanken und Gefühlen.
Wir können von Scham und Schuldgefühlen überwältigt werden, bis wir versuchen, unsere gottgegebene sexuelle Natur völlig zu verdrängen. Aber das funktioniert nicht, denn Gott hat uns als sexuelle Wesen geschaffen.
Viele versuchen, das Problem mit rituellen Bekenntnissen und frommen Vorsätzen zu lösen, aber sie haben keinen Erfolg. Die Scham und Schuld machen es noch schlimmer.
Sie erwachen mitten in einem sexuellen Traum und befriedigen sich selbst. Das funktioniert wie ein Sicherheitsventil, aber sie haben von anderen Christen gehört, das sei Sünde, obwohl Selbstbefriedigung in keinem Bibeltext erwähnt ist.
Dann sind sie von Scham überwältigt und sie haben Schiss vor den Flammen der Hölle. Ihre sexuellen Gedanken werden nicht besser, sondern schlimmer, bis sie wirklich sündhaft sind.
Paulus hat eine Lösung für seine Schuldprobleme gefunden.
Gott sei Dank! Durch unseren Herrn Jesus Christus bin ich bereits befreit. So befinde ich mich in einem Zwiespalt: Mit meinem Denken und Sehnen folge ich zwar dem Gesetz Gottes, mit meinen Taten aber dem Gesetz der Sünde.
Wer nun mit Jesus Christus verbunden ist, wird von Gott nicht mehr verurteilt. Römer 7,25–8,1 HfA
Wenn du in deinem Herzen entschlossen bist, Jesus zu vertrauen und ihm zu folgen, bist du nicht verdammt und nicht verurteilt.
Du kannst zu Gott als deinem freundlichen Therapeuten kommen und ihn bitten, dir zu helfen, mit schwierigen Gedanken und Gefühlen umzugehen.
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