Es gibt viele, die schrecklich Angst davor haben, nichts zu tun und nachzudenken.
Aber Gott will uns Seinen Frieden schenken. Wir brauchen Auszeit.
Da sagte (Jesus) zu ihnen: Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus.
Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen. Mk 6,31 EIN
Wir sind so unter Druck, so überfordert. Es ist halt so in diesem Leben.
Jesus wusste, dass der Stress und die Bedrohungen hier auf Erden uns überfordern würden.
Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt. Joh 16,33
Kurz vorher ermutigte Jesus seine Aposteln und Johannes gab uns diese Worte auch, damit wir alle dadurch ermutigt sein sollen.
Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!
In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn's nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten?
Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin. Joh 14,1-3
Im Alten Testament hat Gott viele Ruhetage vorgeschrieben aber selbst heilige Feiertage können uns unter Druck setzen.
Ein weltbekannter Kirchenleiter in der Pfingstbewegung hatte eine Gemeinde gegründet, die einfach massiv wurde und ein Netzwerk von Missionen um die Welt pflanzte.
Aber nicht alles war in seinem Leben in Ordnung. Seine Frau war überfordert und seine Ehe ging zugrunde.
Gott sprach dem Prediger an. Er muss einen Ruhetag pro Woche haben und seine Beziehung mit seiner Frau wieder aufbauen. Sonntag war für ihn kein Ruhetag und am Samstag musste er alles für Sonntag vorbereiten.
Montag wurde sein Ruhetag und seine Ehe ging nicht zugrunde.
Manche bestehen darauf, wir müssen bis heute dem Sabbat-gebot streng gehorchen aber in der Heiligen Schrift ist das keineswegs klar.
Paulus und Johannes haben mehrere Lehrbriefe für nicht Jüdischen Christen geschrieben und da finde ich überhaupt kein Sabbatgebot. Diebstahl, Mord, Lügen, Götzendienst, Ehebruch und Habgier sind in diesen Lehrbriefen streng verboten aber von dem Sabbatgebot ist kein Wort.
Natürlich kam der Sabbat von Gott und der Sabbat bleibt bis heute für sehr viele Juden und auch manche Christen ein großer Segen.
Aber wichtiger als der Tag ist das Prinzip.
Wir brauchen Auszeit, Auszeit für Gott, Auszeit für Familie und Freunde und Auszeit für Entspannung und Ruhe.
Man kann den Sabbat streng halten aber wichtige Liebesbeziehungen vernachlässigen.
Vor etwa zehn Jahren war ich in einer Gemeinde sehr aktiv und war jeden Sonntag zweimal im Gottesdienst aber ich hatte ein schlechtes Gewissen. Ich war dreimal pro Woche in der Kirche aber ich besuchte meinen alten Vater nicht einmal in der Woche.
Für viele Christen sind Feiertage und Treffen eine ermüdende Beschäftigung geworden.
Man kann den Sabbat streng halten aber nie lernen, einfach zu entspannen.
Für manche Christen ist Entspannung eine Sünde.
Sie müssen sich immer anstrengen, etwas Gutes und Notwendiges zu tun, immer anstrengen. Nichtstun wäre Müßigkeit. Spät schlafen bedeutet Faulpelz zu sein.
Aber wenn du überfordert, traumatisiert, sogar erschöpft bist, brauchst du echte Auszeit.
Sonst könntest du in der Klinik landen. Für manche scheint das auch eine große Schande zu sein aber dem ist nicht so.
Wenn man Hilfe und Ruhe braucht, braucht man Hilfe und Ruhe.
Aber sollen wir nicht unsere Hilfe nur von Gott erwarten?
Sicher, aber wenn unsere verkehrte Christliche Einstellung uns nur kontinuierlich in Pflicht und Anstrengung verwickelt hat, und wenn wir in der Gemeinde wenig Beistand oder Verständnis finden, dann versorgt uns Gott andere Hilfsmittel.
Es gibt Christen, die von nicht gläubigen Therapeuten fehlgeleitet werden, aber es gibt auch Christen, die in der Psychiatrie mehr Verständnis und Hilfe finden als in der Gemeinde.
Gott sei Dank für gute Gemeinden, gute Seelsorger und für Wunderheilungen!
Aber ich danke Gott auch für gute Kliniken, gute Ärzte und gute Kuren.
In Gottes Ordnung hat alles seine Zeit. (Pred 3,1)
Arbeit, Gebet, Studium, praktische Nächstenliebe: für alle gibt es eine richtige Zeit.