Donnerstag, 10. Oktober 2024

Sollen Frauen Immer sich Unterwerfen?

 So wie die Gemeinde sich Christus unterordnet, sollt ihr Ehefrauen euch auch euren Männern in allem unterordnen. Eph 5,24 NLB

Ihr Sklaven sollt euren irdischen Herren gehorchen. Achtet und ehrt sie und dient ihnen mit aufrichtigem Herzen, wie ihr Christus dient.
Eph 6,5 NLB

Die meisten Christen sind sich heute einig, dass die Sklaverei eine schreckliche, gottlose Praxis ist, aber in neutestamentlicher Zeit war sie ein fester Bestandteil der Gesellschaft, sodass die frühen Christen sie akzeptieren mussten.

Gleichzeitig war die Autorität des Mannes über die Frau ein fester Bestandteil des kulturellen und rechtlichen Systems des Römischen Reiches und des benachbarten persischen Reiches. 

In diesem historischen, rechtlichen und kulturellen Kontext forderte Paulus die Frauen auf, sich ihren Ehemännern in allem unterzuordnen.

Wenn konservative Christen heute den Gehorsam von Sklaven nur als Notwendigkeit in einer auf Sklaverei basierenden Gesellschaft verstehen, warum halten dann so viele von uns heute die Unterordnung von Ehefrauen für ein ewig gültiges Gebot?

Ordnet euch aus Achtung vor Christus bereitwillig einander unter.
Ihr Ehefrauen sollt euch euren Männern unterordnen, so wie ihr euch dem Herrn unterordnet.
Eph 5,21–22 NLB

Die Lehre des Paulus über die Ehe im Epheserbrief beruht auf der gegenseitigen Unterordnung.

Dienstag, 10. September 2024

Jesus fühlt deinen Kummer

 Ich kenne einige christliche Frauen, die regelmäßig Bordelle besuchen, nicht um zu predigen, sondern um den Prostituierten Freundschaft und Hilfe anzubieten. Sie haben einige aus dem Menschenhandel gerettet und andere sind zum Glauben an Jesus gekommen.

Manche Christen missbilligen den Besuch sündiger Orte, aber Jesus selbst mischte sich unter die Ausgestoßenen der Gesellschaft

Denn Johannes kam weder essend noch trinkend, und sie sagen: 'Er hat einen Dämon';

Der Menschensohn kam essend und trinkend, und sie sagen: 'Seht, ein Fresser und Säufer, ein Freund der Zöllner und Sünder!' Doch die Weisheit wird durch ihre Taten gerechtfertigt.“
Mt 11:18-19 NRSV


Manche Christen betrachten das Leben von Ungläubigen und konzentrieren sich auf deren Sünden. 

Jesus wollte die Sünder von ihren Sünden retten, aber er sah sie nicht nur als Sünder an, sondern als Menschen, die mit den Herausforderungen und Enttäuschungen des Lebens zu kämpfen hatten.

Jesus war wirklich ein Freund der Sünder. Was bedeutet wahre Freundschaft? Ein wahrer Freund hat Mitgefühl und versucht zu verstehen, wie man sich fühlt.

Wenn Jesus schwer kranke Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen und heilte sie.

Aber er hatte nicht nur Mitleid mit körperlichen Leiden, sondern auch mit den geistigen und emotionalen Leiden der Menschen, die in der Finsternis leben.

Das Leben ist voller Kämpfe und Enttäuschungen, für Christen ebenso wie für Nichtchristen. Wenn Du Dein Vertrauen auf Jesus setzt, hast Du ewiges Leben, aber das macht Dich nicht immun gegen Kummer und Herzschmerz.

Jesus selbst wusste, was Kummer und Leid bedeuten.

Er wurde verachtet und von den Menschen abgelehnt – ein Mann der Schmerzen, mit Krankheit vertraut, jemand, vor dem man sein Gesicht verbirgt. Er war verachtet und bedeutete uns nichts. 


Dennoch: Er nahm unsere Krankheiten auf sich und trug unsere Schmerzen. Und wir dachten, er wäre von Gott geächtet, geschlagen und erniedrigt!
Jes 53,3–4 NLB


Diese Übersetzung zeigt richtig, wie Jesus als unser Heiler unsere körperlichen Schmerzen und Krankheiten am Kreuz getragen hat. Jesus war nie krank, aber er erlebte die schrecklichen Schmerzen der Schwerkranken am Kreuz.

Einige andere Übersetzungen betonen den seelischen Kummer und das Leid, das Jesus ertragen hat, und wie er sich mit unseren emotionalen Kämpfen identifiziert hat.

He is despised and rejected of men; A man of sorrows, and acquainted with grief: ...Is 53:3 KJV 1900

(Er ist der Verachtete und Abgelehnte der Menschen, ein Mann voller Kummer und Gram,)


Gott sieht Deine Sünden und will Dir vergeben, aber er sieht Dich nicht nur als Richter an, sondern als jemand, der Dich liebt und sich mit Deinen seelischen Problemen identifiziert.

Nachdem Jesus in den Himmel zurückgekehrt war, sandte er den Heiligen Geist, um unser Tröster zu sein. Der Heilige Geist ist im griechischen NT der PARAKLETOS. Einer, der zur Seite gerufen wird.

Gott ist uns näher als der Atem. Er spürt Deinen Herzschmerz und möchte Dich mit seiner barmherzigen Liebe berühren.

Sonntag, 8. September 2024

Deine Worte und Gedanken haben Kraft

Worte! 

Die Worte, die ich spreche, haben große Macht, andere zu beeinflussen, aber sie bestimmen auch die Richtung meines Lebens. Ich muss darauf achten, gute Dinge zu sagen.

Tod und Leben steht in der Gewalt der Zunge, und wer sie liebt, der wird ihre Frucht essen. Spr 18,21 SLT

So habt nun acht, wie ihr hört! Denn wer hat, dem wird gegeben; und wer nicht hat, von dem wird auch das genommen werden, was er zu haben meint.
Lk 8,18 SLT

Pass auf, wie du zuhörst!

Was kann dich daran hindern, Gott zu hören, wenn er dir sagt, dass er dich liebt?
Worte! Gedanken!

Was immer du denkst, redest und hörst, wird dein Leben bestimmen.

Wir alle sprechen in unseren Gedanken mit uns selbst. Was du zu dir selbst sagst, in deinen Gedanken und mit deinem Mund, ist so wichtig.

Pass auf, was du liest, was du schreibst, was du siehst, was du hörst, was du denkst.

Und nun, liebe Freunde, lasst mich zum Schluss noch etwas sagen: Konzentriert euch auf das, was wahr und anständig und gerecht ist. 

Denkt über das nach, was rein und liebenswert und bewunderungswürdig ist, über Dinge, die Auszeichnung und Lob verdienen. Phil 4,8 NLB

Samstag, 7. September 2024

Deine Suche nach Gott

 Wie ist Gott wirklich?
Wir können in dieser Frage so leicht verwirrt werden.

Man schaut sich sein Leben an und vergleicht das, was man sieht, mit den hohen Maßstäben religiöser Tugend. Man fängt an, sich Gott als einen furchterregenden Richter vorzustellen und versteckt sich vor ihm.

Oder Du schaust Dich um und denkst: Wenn es einen Gott gibt, wie kann er dann gut sein, wenn er eine Welt voller Grausamkeit und Leid erschaffen hat?

Du wendest dich entsetzt von der Menschheit ab und siehst die Herrlichkeit und Schönheit der Natur, sodass du dich danach sehnst, mit der geheimnisvollen geistigen Essenz, die all diese Schönheit durchdringt, in Einklang zu sein.

Liebe und Beziehungen enttäuschen dich immer wieder, und so verzweifelst du daran, einen persönlichen Gott zu finden. Oft lassen dich die Menschen im Stich, und manchmal ist die Kirche, die einen persönlichen Gott predigt, nicht besser, manchmal, aber nicht immer.

Mit den Grenzen unserer fehlerhaften menschlichen Natur gibt es keinen Ausweg aus diesem verworrenen Chaos.

Als Kinder genossen wir die Liebe unserer Mutter und unseres Vaters, oder wenn nicht, sehnten wir uns nach einer solchen Liebe. Wir haben Geschichten gehört, in denen Menschen glücklich bis ans Ende ihrer Tage lebten, und wir wollten, dass sie wahr werden.

Es gibt keinen Ausweg und keinen Weg zurück zu den Träumen unserer Kindheit.

Aber als ich älter wurde, stellte ich fest, dass es zumindest einige Menschen gab, die Liebe und Frieden und eine himmlische Hoffnung gefunden hatten, die nicht nur eine oberflächliche Religion war.

Natürlich war ich verwirrt und enttäuscht von vielem, was ich in den christlichen Kirchen sah, aber ich sehnte mich nach etwas Besserem.

Ich fand es nicht in der Verehrung der natürlichen Schönheit oder in Yoga oder Poesie. Ich fand es nicht in der Psychologie oder der Religion.

Ich fand es im Leben einiger Menschen, die Jesus folgten.

Sie waren voller Liebe und nahmen mich an. Wenn ich mit ihnen zusammen war, spürte ich ein warmes Glühen wie eine Aura, einen spirituellen Duft in der Atmosphäre.

Ich spürte eine spirituelle Präsenz, die viel wärmer, süßer und tröstlicher war als die spirituelle Atmosphäre, die New Age Leute umgibt. Es war ein Trost, der real und einladend war, viel besser als alles, was ich je erlebt hatte.

Gepriesen sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus! Denn er ist ein Vater, der sich erbarmt, und ein Gott, der auf jede erdenkliche Weise tröstet und ermutigt. 

In allen unseren Nöten kommt er uns mit Trost und Ermutigung zu Hilfe, und deshalb können wir dann auch anderen Mut machen, die sich ebenfalls in irgendeiner Not befinden: Wir geben ihnen den Trost und die Ermutigung weiter, die wir selbst von Gott bekommen. 2. Kor 1,3–4 NGÜ NT+PS

Montag, 2. September 2024

Sollen Prediger, die Kinder missbrauchen, weiter predigen dürfen?

 In Gottes Himmel gibt es keine Sünde, kein Ärger, keine Unfreundlichkeit, keine kleinen Lügen.
Wenn du mit deiner Frau ein bisschen sarkastisch bist, muss Gott dir vergeben, bevor du in den Himmel kommen darfst.

Versucht, mit allen Menschen in Frieden zu leben, und bemüht euch, ein heiliges Leben nach dem Willen Gottes zu führen, denn wer nicht heilig ist, wird den Herrn nicht sehen. Heb 12,14 NLB


Wir alle ausnahmslos sind von Natur aus unheilig. Wer manchmal ein bisschen faul ist, braucht Gottes Vergebung.
Wer manchmal lieblos oder sarkastisch ist, braucht Gottes Vergebung.

Er ist das Opfer für unsere Sünden. Er tilgt nicht nur unsere Schuld, sondern die der ganzen Welt. 1. Joh 2,2 NLB

Jesus wurde grausam hingerichtet, um unsere Schuld auf sich zu nehmen, damit Gott unsere Sünden nicht bestrafen würde.

Aber wir müssen Gottes freie Gabe demütig empfangen. Gottes Vergebung ist frei und komplett, aber nicht bedingungslos.

Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat. Joh 3,16 NLB

Wir müssen glauben, aber das bedeutet viel mehr als religiöse Zustimmung.

Jesus predigte, dass wir umkehren und bereit sein müssen, ein neues Leben mit Gott zu führen.

»Jetzt ist die Zeit gekommen«, verkündete er. »Das Reich Gottes ist nahe! Kehrt euch ab von euren Sünden und glaubt an diese gute Botschaft!« Mk 1,15 NLB

Glaube heißt Gottesvertrauen. Wer an einen guten Arzt glaubt, nimmt die verschriebene Medizin.

Wer an Jesus glaubt, versucht, Jesus zu gehorchen.

Aber werden wir alle nach unserer Bekehrung fehlerlos?

Wenn wir sagen, wir seien ohne Schuld, betrügen wir uns selbst und die Wahrheit ist nicht in uns.
Doch wenn wir ihm unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns vergibt und uns von allem Bösen reinigt.
1. Joh 1,8–9 NLB

Wenn ein Christ ein bisschen lieblos handelt oder sarkastisch mit seiner Familie spricht, soll er seine Sünde bekennen.

Aber wenn ein Christ Porno anschaut, wird Gott auch das vergeben? Oder wenn er ein Kind missbraucht?

In der Bibel sehen wir, wie Gott auch schreckliche Sünden vergibt, aber Buße oder Umkehr bedeutet nicht nur ein kurzes Gebet.

Der König David hat einen Soldaten umbringen lassen und seine Frau für sich genommen. Er hat seine Sünde öffentlich bekennen müssen. In Psalm 51 sehen wir seine tiefe Reue. 

Aber wenn ein Prediger ein Kind missbraucht, und seine Sünde beschwichtigt, darf er einfach beichten und weiter predigen?

Ein Ältester muss ein Mensch sein, der ein einwandfreies Leben führt. Er soll seiner Frau treu sein. Er soll Selbstbeherrschung haben, besonnen leben und einen guten Ruf besitzen. Er soll gastfreundlich sein und fähig, andere zu lehren.
1. Tim 3,2 NLB

Manche behaupten, alle Sünden seien in Gottes Augen gleich. Aber dem ist nicht so.

Wenn jemand sieht, dass sein Bruder in einer Weise sündigt, die nicht zum Tod führt, soll er beten, und Gott wird ihm das Leben schenken. Doch es gibt eine Sünde, die zum Tod führt, und ich sage nicht, dass ihr für die beten sollt, die eine solche Sünde begehen.

Jedes Unrecht ist Sünde, aber nicht jede Sünde führt zum Tod.
1. Joh 5,16–17 NLB

Ein großes Problem innerhalb der Kirche im Umgang mit Missbrauch ist, dass ihre Theologie oft suggeriert, dass alle Sünden gleich sind, was dazu führen kann, dass Missbrauch verharmlost und den Tätern „billige Gnade“ gewährt wird. (Boz Tschividjian… Christlicher Rechtsanwalt. Aus dem Englischen übersetzt.)

Paulus predigte Gnade und Vergebung der Sünden, aber als ein Mann in Korinth eine sexuelle Beziehung mit seiner Stiefmutter nicht aufgeben wollte, schrieb Paulus, er sollte exkommuniziert werden.

 

Freitag, 23. August 2024

Was ist Wahrheit?

Die meisten Europäer heute wollen alles hinterfragen, was mit Gott zu tun hat.
Das hat mit der Schlange in dem Garten Eden angefangen.

Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Feld, die Gott der HERR gemacht hatte, und sagte zu der Frau: »Hat Gott wirklich gesagt, dass ihr von allen Bäumen im Garten nicht essen sollt?« 1 Mose 3,1

Für Martin Luther und die Pioniere der Reformation war die Bibel das Wort Gottes, die Grundlage unseres Glaubens. Aber dann kam die Aufklärung, der deutsche Humanismus und die humanistische Theologie.

Die deutsche Kultur sollte dann eine neue Grundlage haben:
``Hat Gott wirklich gesagt?´´

Diese Denkweise hat ihren Ursprung nicht in Deutschland, sondern bei Philosophen in Italien und Frankreich, aber deutsche Dichter und Denker haben diese Sichtweise mit Begeisterung übernommen und weiterentwickelt.

Dann ist diese Infragestellung von allem die Grundlage der modernen Kultur geworden und jetzt sind wir in der nächsten Phase des Abwegs, Post-Modernität. 

In der post-modernen Sichtweise gibt es keine absolute Wahrheit mehr. Du hast deine Wahrheit und ich habe meine Wahrheit.

Nur die Befunde der Naturwissenschaft sollen absolute Wahrheit sein, aber dem ist nicht so.

Und doch, HERR, bist du unser Vater. Wir sind der Ton, du bist der Töpfer und wir sind das Werk deiner Hand. Jesaja 64,7

So viele Menschen sind wie Teenager ohne Väter oder Mütter. Sie geben an, Klug zu sein, aber sie wissen nicht, wo sie herkommen oder was sie nach dem Tode erfahren werden.

Donnerstag, 22. August 2024

Erwarte heute etwas Gutes

 Gott hat heute gute Pläne für mich. Gott hat heute einen guten Plan für Dich.

Ein Prediger betete eines Tages, als Gott zu ihm sprach.

„Sag den Menschen, sie sollen Gutes von Gott erwarten. Sag ihnen, dass heute etwas Gutes geschehen wird.“

Gott ist für Dich und nicht gegen Dich.

Was kann man dazu noch sagen? Wenn Gott für uns ist, wer kann da noch gegen uns sein? 

Gott hat nicht einmal seinen eigenen Sohn verschont, sondern hat ihn für uns alle gegeben. Und wenn Gott uns Christus gab, wird er uns mit ihm dann nicht auch alles andere schenken?

Wer wagt es, gegen die Anklage zu erheben, die von Gott auserwählt wurden? Gott selbst ist ja der, der sie gerecht spricht.
Röm 8,31–33 NLB


Manche werden zweifeln, ob Gott sie liebt. Vielleicht sind sie in einer religiösen Tradition aufgewachsen, die lehrt, dass Gott einige zur Rettung und andere zur Verurteilung auserwählt hat. Ihr Schicksal ist bereits bestimmt

Aber Jesus ist für Dich gestorben. Jesus ist gestorben, um uns von unseren Sünden zu erlösen, um uns von unserer Schuld und Strafe zu befreien.


Aber heißt das, dass Gott alle Menschen liebt? Was ist, wenn Du nicht zu den Auserwählten gehörst?

Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat. Joh 3,16 NLB

Wen hat Gott geliebt? Die Welt. Wen schließt das ein? Alle Menschen auf der Welt.

Für wen ist Jesus gestorben, um ihn zu retten?

Er ist das Opfer für unsere Sünden. Er tilgt nicht nur unsere Schuld, sondern die der ganzen Welt. 1. Joh 2,2 NLB

Jesus ist für Dich gestorben.

Was kann man dazu noch sagen? Wenn Gott für uns ist, wer kann da noch gegen uns sein?

Gott hat nicht einmal seinen eigenen Sohn verschont, sondern hat ihn für uns alle gegeben. Und wenn Gott uns Christus gab, wird er uns mit ihm dann nicht auch alles andere schenken?
Röm 8,31–32 NLB


Gott ist für Dich, nicht gegen Dich.

Wenn Du krank bist, will Gott Dich heilen.

Wenn du Vergebung brauchst, will Gott dir vergeben.

Wenn wir sagen, wir seien ohne Schuld, betrügen wir uns selbst und die Wahrheit ist nicht in uns.

Doch wenn wir ihm unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns vergibt und uns von allem Bösen reinigt. 1. Joh 1,8–9 NLB

Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu töten und zu verderben; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluss haben. Joh 10,10 SLT

Gott will Dich nicht krank machen. Er möchte, dass es Dir gut geht.

Gott will nicht, dass Du ängstlich oder verwirrt bist. Er möchte, dass Du voller Hoffnung bist und klar denken kannst.

Does this mean nothing bad will ever happen? Sadly not. In this world you will have tribulation.

If you have problems today, God wants to help you.

Something good is going to happen. Trust God and it will happen.
Du kannst zu Gott beten, Deine Bibel lesen und voller Vertrauen sagen.

„Gott liebt mich. Heute wird mir etwas Gutes widerfahren.“

Dienstag, 20. August 2024

Die Liebe ist eine Entscheidung

 Gott sandte seinen einzigen Sohn in diese Welt, um uns aus unserer Selbstzerstörung zu retten. Gottes ursprüngliche Absicht für uns alle ist, dass wir ihn als unseren Schöpfer kennenlernen, der uns liebt und sich um jeden Aspekt unseres Lebens kümmert.

Warum hat Gott uns nicht einfach vollkommen gut gemacht und es dabei belassen?

Dann würde keiner von uns böse werden. Keiner von uns würde töten oder stehlen. Wir würden unser Leben nicht mit nutzlosen Süchten vermasseln.

In der Tat hat Gott den ersten Mann und die erste Frau perfekt und gut gemacht.

So schuf Gott die Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er sie, als Mann und Frau schuf er sie. 1 Mose 1,27 NLB

Gott ist vollkommen freundlich, liebevoll und gut. Der erste Mann und die erste Frau wurden also mit demselben Charakter geschaffen wie ihr liebevoller Schöpfer: gütig, liebevoll und gut.

Auch heute können wir in vielen Menschen unvollkommene Manifestationen von Gottes Güte sehen.

Wir sehen treue Ehepaare, liebende Mütter, fähige Ärzte, die sich um ihre Patienten kümmern, Richter, die ihr Bestes tun, um gerecht zu sein.

Warum also sind Menschen auf Abwege geraten?

Gott hat Männer und Frauen mit seinem eigenen Wesen geschaffen.

Ein wesentlicher Aspekt von Gottes Wesen ist seine Entscheidungsfreiheit. Gott musste weder etwas noch jemanden erschaffen. Er hat sich frei entschieden, alles und jeden zu erschaffen, auch dich und mich.

Wenn wir nach dem Bilde Gottes geschaffen sind, müssen wir auch diese wesentliche Eigenschaft Gottes haben, die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, zu heiraten oder ledig zu bleiben, zu lieben oder zu hassen, zu gehorchen oder nicht zu gehorchen.

Als Gott den ersten Mann und die erste Frau schuf, setzte er sie in einen Garten voller Obstbäume. Sie hatten die Wahl, jede Frucht zu essen, außer einer, der Frucht des verbotenen Baumes. Sie mussten sich entscheiden, ob sie Gott vertrauen und gehorchen oder nicht gehorchen wollten.

Wahre Liebe ist immer eine Entscheidung. Ein neugeborenes Baby spürt die Liebe seiner Mutter und erwidert diese Liebe, aber wenn Jungen und Mädchen aufwachsen, müssen sie sich entscheiden, ihre Eltern zu lieben, oder sie können rebellieren und schlechte Entscheidungen treffen. 

Weil unsere Eltern keine Engel sind, müssen wir auch unsere Eltern vergeben. Auch das ist eine Entscheidung.

Gott hat uns nicht als perfekte Computer geschaffen, die unfehlbar darauf programmiert sind, das zu tun, wozu wir programmiert wurden.

Wenn wir so lieben, wie Gott es von uns will, ist das immer eine Entscheidung.

Wofür wirst du dich heute entscheiden?

Wir alle haben Verderbtheit von unseren Eltern geerbt, und wir alle sind durch die Welt, in der wir leben, schlechten Einflüssen ausgesetzt worden. 

Wir leben nicht in einer perfekten Beziehung zu Gott, weil der erste Mann und die erste Frau von der verbotenen Frucht aßen und ihre verdorbene Natur an alle Generationen weitergaben.

Gott sah, dass wir unseren freien Willen missbrauchen würden. 

Der freie Wille bringt Belohnungen für gute Entscheidungen und schlechte Konsequenzen für schlechte Entscheidungen mit sich. 

Wenn wir uns von der einzigen Quelle der Liebe und des Guten entfernen, sind wir alle dazu verdammt, zu sterben und im nächsten Leben ohne Hoffnung und Güte weiterzuleben.

Gott ist der Gott der Gerechtigkeit. Er wollte uns nicht bestrafen. Er sandte seinen eigenen, ewigen Sohn in diese Welt, um die Strafe für unsere Sünde zu übernehmen. Wenn wir uns an Jesus wenden, wird uns vergeben und ein neues Leben geschenkt, ein Leben nach dem Bild unseres Schöpfers.

Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.
Joh 3,16 NLB

Zu lieben und zu vertrauen ist eine Entscheidung. Der Glaube an Jesus ist eine Entscheidung.

Wenn wir so lieben, wie Gott es von uns will, ist das immer eine Entscheidung.

Wofür wirst du dich heute entscheiden?


Montag, 19. August 2024

Mission mit Gebrochenen Menschen

Bist du bedroht? Angriffe können von allen Richtungen kommen.

Ich habe in meinem Leben schon viele Krisen durchmachen müssen: Krankheit, Arbeitslosigkeit, Mobbing, Verfolgung, finanzielle Probleme.

Ich bin dankbar für die Hilfe meiner Eltern und meiner christlichen Verwandten und Freunde, aber ohne die Treue Gottes wäre ich zugrunde gegangen.

Ich kenne eine sehr sympathische junge Frau, die keine Hilfe von ihrer Familie hatte. Als junges Mädchen hatte sie schon an Jesus geglaubt, aber sie musste traumatische Erlebnisse durchmachen und dann war sie allein.

Sie arbeitete jahrelang als Prostituierte, bis sie endlich echte christliche Liebe erfuhr, weil einige christlichen Frauen das Bordell besuchten, wo sie arbeitete.

Sie sagte mir, dass sie als Kleinkind an Jesus glaubte, aber nicht, dass sie als Prostituierte betete. Aber ich vermute, dass sie manchmal Gott um Hilfe flehte. Jetzt ist sie eine gute christliche Frau.

Gaby Wentland ist eine Pastorin, die unter Prostituierten und ex Prostituierten missioniert. Sie sagte, es wird in Bordellen mehr gebetet als in vielen Kirchen.

In der Bibel lese ich, dass die Hebräer in Ägypten furchtbar drangsaliert und versklavt waren. Als Gott mit Mose in der Wüste sprach, sagte er, dass er die verzweifelten Gebete der Hebräer gehört hatte.

Der HERR sagte zu ihm: »Ich habe gesehen, wie mein Volk in Ägypten unterdrückt wird. Und ich habe ihr Schreien gehört. Ich weiß, wie sehr es leidet. 2. Mose 3,7 NLB

Wenn ich daran denke, bete ich oft für Prostituierte.

Es gibt schon Christen, die Prostituierten und Opfern von Menschenverkehr helfen. Jesus sagte, dass viele Menschen bereit sind, Gottes Errettung zu empfangen, aber sie brauchen Hilfe.

Nicht alle Christen können Bordelle besuchen oder in Kneipen missionieren, aber manche können und sollen in weltlichen Orten dienen.

Deshalb sagte (Jesus) zu seinen Jüngern: »Die Ernte ist groß, aber es sind nicht genügend Arbeiter da.
Betet zum Herrn und bittet ihn, mehr Arbeiter zu schicken, um die Ernte einzubringen.«
Mt 9,37–38 NLB

Aber wir können gebrochene Opfer überall finden, in Schulen, Unis, Büros, Geschäften in deiner Nachbarschaft und auf der Straße. Gebrochene Opfer bewahren oft eine Fassade der Anständigkeit, aber manchmal nicht.

Ich kenne einen Pastor, der schockiert war, als er erfuhr, dass eine scheinbar anständige Frau in seiner Gemeinde einen ekelhaften Job hatte. Sie arbeitete als Stripperin in einem Nachtclub.

Wenn ich Menschen sehe, die sehr traurig, verarmt, geistesgestört, oder sehr unanständig aussehen, bete ich oft kurz für sie. Ich glaube, Gott wird viele solche Gebete auf eine erstaunliche Weise antworten.


Freundliche Grüße können auch für viele Menschen eine bedeutungsvolle Ermutigung sein.

Jesus antwortete: »›Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben, von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken!‹

Das ist das erste und wichtigste Gebot.

Ein weiteres ist genauso wichtig: ›Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.‹
Mt 22,37–39 NLB


Sonntag, 18. August 2024

Befreiung von Echter und Falscher Schuld

Psychologen warnen uns vor der toxischen Wirkung von Schuldgefühlen. Aber viele Prediger verurteilen die Psychologen, weil sie Schuldgefühle als Neurosen wegerklären wollen, anstatt unsere Schuld in Gottes Augen zu erkennen.

In Wirklichkeit sind alle Menschen schuldig, weil wir Gott missachten und unsere Mitmenschen ungerecht behandeln.
 
Als Adam und Eva von der verbotenen Frucht aßen, wurden sie sofort schuldig, weil sie Gott ungehorsam waren.

Aber ihre Schuldgefühle waren zum Teil neurotisch und falsch. Sie schämten sich, nackt zu sein, obwohl es keine Sünde war, gemeinsam als Mann und Frau nackt zu sein.

Gott, der HERR, brachte den Menschen in den Garten Eden. Er sollte ihn bebauen und bewahren.

Er befahl dem Menschen jedoch: »Du darfst jede beliebige Frucht im Garten essen,
abgesehen von den Früchten vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.

Wenn du die Früchte von diesem Baum isst, musst du auf jeden Fall sterben.«
1 Mose 2,15–17 NLB

Dann wurde Eva durch die Lügen des Teufels betrogen.

»Ihr werdet nicht sterben!«, zischte die Schlange.

»Gott weiß, dass eure Augen geöffnet werden, wenn ihr davon esst. Ihr werdet sein wie Gott und das Gute vom Bösen unterscheiden können.«
1 Mose 3,4–5 NLB

Das war eine Lüge. Adam und Eva aß von der verbotene Frucht, und sofort wurden sie unfähig, das Gote vom Bösen richtig zu unterscheiden, denn es war keine Sünde, nackt zu sein.

Diese Verworrenheit sehen wir immer noch. Es gibt Frauen in Afrika, die ohne Schuldgefühle mit nackten Brüsten umhergehen, und es gibt Frauen im Nahen Osten, die sich schuldig fühlen, wenn sie kein Kopftuch tragen.

Jesus starb am Kreuz, um uns von unserer Sünde und Schuld zu befreien.

Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn. Jes 53,6 LU84

Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.

Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.
1. Joh 1,8–9 LU84

Aber viele Christen bekennen ihre Sünden und bleiben trotzdem von Schuldgefühlen belastet. Sie fühlen sich immer noch schuldig, obwohl Gott verspricht, dass ihre Sünden vergeben sind.

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind. Röm 8,1 LU84

Sie sind von Scham, Unwürdigkeit und Selbstablehnung geplagt.

Eine Frau sündigt oder wird vergewaltigt und sie bekommt ein ungewolltes Baby. Das Kind spürt immer, dass es ungewollt und abgelehnt ist. 

Das Kind lernt, sich zu verachten. Es fühlt sich verantwortlich für das Leiden seiner Mutter.

Das Kind fühlt sich für seine eigene Existenz schuldig. Wenn das Kind dann wirklich sündigt, kann es sich nie vergeben.

Es ist wohlbekannt, dass Frauen, die missbraucht oder vergewaltigt sind, oft von anderen abgelehnt und verurteilt werden. Sie fühlen sich dann schuldig, obwohl sie in Wirklichkeit Opfer waren.

Als Adam und Eva sündigten, brachen sie ihre enge Beziehung zu Gott ab. Ohne eine liebevolle Beziehung zu Gott konnten sie nicht klar zwischen Gut und Böse unterscheiden.

Bist du von Schuld und Scham belastet? Jesus möchte dich einladen, zu ihm zu kommen, damit er dir vollständig vergeben und deine tief verwundete Seele heilen kann.


»Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; ich werde sie euch abnehmen. Mt 11,28 NGÜ NT+PS

Samstag, 17. August 2024

Rettung von Gott

Bist du gerade jetzt in einer Klemme, wo du keinen Ausweg sehen kannst? Trotz allem gibt es einen guten, allmächtigen Gott, der dich von ganzem Herzen liebt.

Der 57. Psalm ist ein Gebet Davids, der von Gott auserwählt worden war, der nächste König von Israel zu werden.

Sei mir gnädig, Gott, sei mir gnädig! Denn auf dich traut meine Seele, und unter dem Schatten deiner Flügel habe ich Zuflucht, bis das Unglück vorübergehe. Ps 57,2 LU84

König Saul war von Eifersucht und mörderischer Wut zerfressen. David war von Saul und seinen Soldaten umzingelt und suchte Zuflucht in einer Höhle. David hatte keine Hilfe außer von Gott.

Er schrie aus vollem Herzen, aber natürlich nicht mit lauter Stimme. Er brauchte dringend Hilfe.

Er schrie um Gnade. Gottes Hilfe ist immer Gnade, und Gottes Gnade ist immer für dich da, weil er dich liebt.

Gott erhörte dieses Gebet. David überlebte und wurde später König.

Gott hatte einen Plan für David, dass er König sein sollte.

 Vielleicht bist du jetzt von Problemen überwältigt. Gott hat einen guten Plan für dein Leben. Er will dir nicht nur in dieser Krise helfen. Er hat eine gute Zukunft für dich geplant.

Ich rufe zu Gott, dem Allerhöchsten, zu Gott, der meine Sache zum guten Ende führt.
Ps 57,3 LU84

Freitag, 16. August 2024

Mein Ausweg aus Nervenzusammenbruch

 Ich ging in eine Kirche, die sich auf humanistische Theologie, soziale Gerechtigkeit, Therapie für geplagte Seelen und menschliche Lösungen für Probleme konzentrierte. 

Ich hatte das ungute Gefühl, dass ich den ewigen geistlichen Fragen auswich, aber ich hatte Angst, mich dem Gott des ewigen Himmels und der ewigen Hölle anzuvertrauen.

In meinem verwirrten Geisteszustand wurde ich von einer schrecklichen Sekte verführt, die einem falschen Messias folgte. Nach ein paar Tagen der Gehirnwäsche war ich am Rande eines Nervenzusammenbruchs und verließ die Kommune.

Ich war verzweifelt und endlich bereit, in eine Kirche zu gehen, die die Bibel ernst nahm. Ich beschloss, ein echter Jünger Jesu zu werden, aber ich war immer noch sehr erschüttert.

Ein guter christlicher Freund brachte mich zu einer Gemeinde, wo ich der Liebe und der wirklichen Gegenwart Gottes begegnete, aber leider war das kein Happy End.

Diese Kirche entpuppte sich als eine autoritäre Sekte. Mir wurde gesagt, ich solle viel fasten und meinen Psychiater nicht mehr aufsuchen. Das war eine Katastrophe. Ich wurde wütend und verärgert und wurde von den Pastoren exkommuniziert.

Ich stürzte in einen Abgrund von Geisteskrankheit und verbrachte 12 Monate in einer psychiatrischen Station unter starken Medikamenten.

In den wenigen Monaten, bevor ich exkommuniziert wurde, wurde ich mit furchtbaren Predigten drangsaliert. Uns wurde gesagt, dass wir im Geist gebrochen werden müssen, dass unser Wille gebrochen werden muss, damit wir uns Gott völlig unterordnen können. 

Ich war bereits durch traumatische Krisen gebrochen, und ich konnte diese giftige Mischung aus Verpflichtung, Angst und Schuld einfach nicht ertragen.

Vor und lange nach meinem Austritt aus dieser Kirche lebte ich in der Angst, von Gott verurteilt zu werden. Manchmal hatte ich schreckliche Angst.

Schließlich verließ ich die Klinik und ging zu einer guten Gemeinde, wo ich freundliche Menschen und gute Pastoren fand, aber ich hatte Schwierigkeiten, die tiefe Depression zu überwinden. 

Ich erinnere mich, wie ich nach einer guten Versammlung vor der Kirche stand. Ich schaute in den Nachthimmel und sagte zu Gott, dass ich einfach nur sterben und in den Himmel kommen wollte.

In diesem kurzen Beitrag will ich meine ganze Lebensgeschichte erzählen, aber die Frage ist, wie ich mein Trauma überwunden habe.

Ich habe eine Gemeinde gefunden, wo Gottes Gnade und Wunderheilungen betont wurden. Ich lernte, bei langen Spaziergängen Gottes liebevolle Gegenwart zu erleben und genießen.

Selbst in der Klinik habe ich gelernt, mich mit positiven und kreativen Aktivitäten von den schrecklichen Gedanken abzulenken.

Ab und zu höre ich Christen, die Psychiatrie und Medikamente verwerfen. Ich kann nur sagen, dass sie damit oft durch Unwissenheit und Vorurteile fehlgeleitet sind.

Ich bin auch unendlich dankbar für den Beistand von meinen Eltern und auch von guten Freunden und liebevollen Christen. 

Seit sieben Jahren bin ich in einer Gemeinde, wo eine Pastorin uns gelehrt hat, unsere Einbildungskraft freizusetzen, um an schöne Erinnerungen zu denken und eine Haltung von Dankbarkeit zu entwickeln.

Das ist so wichtig, dass wir auf schöne Gedanken fokussieren.

„Wenn der Hund beißt, wenn die Biene sticht, wenn ich mich schlecht fühle, erinnere ich mich einfach an meine Lieblingsdinge, und dann geht es mir nicht mehr so schlecht.“

When the dog bites, when the bee stings, when I'm feeling bad, I simply remember my favourite things, and then I don't feel so bad. (The Sound of Music.. Rogers and Hammerstein)

Schließlich, meine lieben Brüder und Schwestern, orientiert euch an dem, was wahrhaftig, vorbildlich und gerecht, was redlich und liebenswert ist und einen guten Ruf hat. Beschäftigt euch mit den Dingen, die auch bei euren Mitmenschen als Tugend gelten und Lob verdienen. Phil 4,8 HfA

Donnerstag, 15. August 2024

Mission mit Schwierigen Menschen

Ich war einige Jahre lang in einer wunderbaren Gemeinde, wo allerlei Menschen willkommen waren. Freaks, Prostituierte, ex Gefangene waren immer in Treffen zu sehen.

Es war in der Gemeinde ein Mann, der 23 Jahren im Knast verbracht hatte. Wahrscheinlich war er ein Mörder.

Er besuchte regelmäßig Gefängnisse und brachte immer ex Gefangene zu den Gottesdiensten.
Das bisherige Leben dieses Mannes war zweifellos schrecklich, aber nach seiner Bekehrung war er wie ein Engel für gebrochene Männer.

Als Jesus bei einem Pharisäer zu Gast war, kam eine Frau hinein, die ein sündhaftes Leben führte.

Sie kniete vor Jesus nieder und weinte. Ihre Tränen fielen auf seine Füße, und sie trocknete sie mit ihren Haaren. Dann küsste sie ihm wieder und wieder die Füße und salbte sie mit dem Öl. Lk 7,38 NLB

Der religiöse Gastgeber war entrüstet.

Jesus wusste, was er dachte, und sagte zu dem Pharisäer: »Simon, ich habe dir etwas zu sagen.« Simon nickte: »Ja, Meister, sprich nur.«

Darauf erzählte Jesus: »Ein Mann lieh zwei Leuten Geld – dem einen fünfhundert Denare und dem anderen fünfzig.

Als keiner der beiden ihm das Geld zurückzahlen konnte, erließ er ihnen ihre Schulden. Wer von den beiden liebte ihn danach wohl mehr?«


Simon antwortete: »Ich nehme an, derjenige, dem er die größere Schuld erließ.« Jesus sagte ihm: »Das stimmt.« Lk 7,40–43 NLB

Der Pharisäer war offensichtlich erschrocken, als Jesus dann erklärte, dass die Sünden dieser Frau vergeben waren.

Die religiösen Streber sagten, Jesus sei ein Freund der Sünder, aber in ihren Augen war das kein Kompliment. Aber Gott ist ganz anders als viele religiöse Rechthaber und Perfektionisten.

Wie können wir diese Vorgehensweise von Jesus heute umsetzen?

Ich kenne Frauen, die Bordellen besuchen und Prostituierten mit Freundlichkeit helfen, aber nicht alle Christen können das tun, und viele Christen sollen das nicht tun.

Ich habe einen Stammtisch in einer Kneipe regelmäßig besucht und hielt freundliche Gespräche mit einem New Age Mystiker. Nicht alle Christen können oder sollen das nicht versuchen.

Ein Mann in unserer Gemeinde erzählte von einem Freund, der ein Haus mietete, wo die Nachbarn sein Leben zur Hölle machten. Er betete regelmäßig für die Nachbarn und behandelte sie Höflich. Nach und nach wurden böse Nachbarn menschlich und freundlich.

Wenn du allerlei Menschen mit Respekt und Freundlichkeit behandelst, wirst du manchmal erstaunt, wie Gott böse Menschen transformieren kann.

Aber wir müssen auch vorsichtig sein.

Es gibt Menschen, die dich nur manipulieren und ausbeuten wollen. Vorsicht vor Narzissten mit kalten Herzen.

Es gibt auch egozentrische Kriminelle, die christliche Kirchen ausnutzen, um sexuelle Opfer zu finden, insbesondere Kinder und junge Frauen.

Nicht nur Männer können gefährlich sein, sondern auch manche bösen Frauen.

Ich kenne ein christliches Ehepaar. Sie wollten immer freundlich sein und Außenseiter helfen. Sie fuhren ein Ehepaar regelmäßig zu Gottesdiensten, aber es stellte sich heraus, dass die Frau eine Hexe war, die in der Gemeinde großen Schaden anrichtete.

Gefährliche  Menschen können Außenseiter sein, die Gottesdienste besuchen, oder es gibt auch Priester oder Prediger, die wirklich Wölfe in Schafkleidung sind.

Vorsicht vor Predigern, die alles und jeden in der Kirche beherrschen und persönlich kontrollieren wollen, egal wie heilig sie erscheinen mögen.

Mittwoch, 14. August 2024

Gottes Medikament gegen Stress

 Jesus war von seiner Geburt in Bethlehem bis zu seinem Tod am Kreuz von Konflikten und Ablehnung umgeben. Er wurde in einem Stall geboren. Maria und Josef mussten nach Ägypten fliehen, um ihr Kind vor der Ermordung zu retten.

Als Jesus sein Wirken begann, wurde er drei Jahre lang von den religiösen Machthabern bekämpft und verfolgt, bis sie ihn unter falschen Anschuldigungen hinrichten ließen.

Sein Land war von brutalen römischen Soldaten besetzt. Das jüdische Volk war in religiöse und politische Fraktionen gespalten. Es waren religiöse Legalisten, gewalttätige Freiheitskämpfer und korrupte Kollaborateure, die für die römischen Besatzer arbeiteten.

In diesem chaotischen Umfeld hat Jesus die Menschen geliebt, sich um sie gekümmert, Vergebung praktiziert und gelehrt und seine Feinde geliebt.

Die Welt, in der wir heute leben, ist auf katastrophale Weise chaotisch.

Unsere Umwelt ist stressig. In Familien, Gemeinden und Facebook-Gruppen gibt es Konflikte, Konflikte wegen unterschiedlicher politischer oder religiöser Sichtweisen, wegen Geschlechtsidentität und allerlei schwieriger Themen.

Wir sehen in der Bibel Jesus als Vorbild. Er lebte auch in einer extrem stressigen Zeit. Er liebte Juden und nicht Juden, römische Offiziere und Prostituierte.

Paulus war ein echter Jünger und auch ein wunderbares Vorbild. Er liebte und respektierte Männer und Frauen, Sklaven und Intellektuellen.

Nun gibt es nicht mehr Juden oder Nichtjuden, Sklaven oder Freie, Männer oder Frauen. Denn ihr seid alle gleich – ihr seid eins in Jesus Christus. Gal 3,28 NLB

In dem Leben von Jesus und dann Paulus sehen wir immer Freundlichkeit. Natürlich war Freundlichkeit nicht immer möglich. Jesus und Paulus konnten auch konfrontieren, aber sie wollten so weit wie möglich, alle Menschen mit Freundlichkeit zu behandeln.
 
Die Freundlichkeit geht in dieser Zeit oft verloren. So viele Menschen sind von Stress und Verletzungen überwältigt. Ablehnung ist zu einer Epidemie geworden. So viele Menschen werden zurückgewiesen, und dann werden sie immer defensiver.

 Viele Menschen hassen sich selbst. Wie können sie dann ihre Mitmenschen lieben?

Das Gegengift ist nicht Kulturkrieg, sondern Freundlichkeit und Liebe.

In den Tagesnachrichten und in Sozialmedien sehen wir immer wieder Krieg, Kulturkrieg, Hass und Gewalt, Mord und Korruption. Natürlich reagieren wir oft mit Entrüstung, aber wir stehen dann in Gefahr, gewohnheitsmäßig entsetzt zu sein.

Ärgere dich nicht über die schlechten Menschen. Beneide die nicht, die Unrecht tun.

Denn sie werden wie Gras verdorren und wie Blumen verwelken.


Vertraue auf den HERRN und tue Gutes, dann wirst du im Lande sicher leben, und es wird dir gut gehen. 

Freu dich am HERRN, und er wird dir geben, was dein Herz wünscht. Ps 37,1–4 NLB

… »›Du sollst den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit deiner ganzen Kraft und all deinen Gedanken lieben.‹ Und: ›Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.‹« Lk 10,27 NLB

Das Gegengift, das wir brauchen ist nicht Kulturkrieg, sondern Liebe. Du kannst Gott nicht lieben, ohne Gottes Liebe zu empfangen.

Und das ist die wahre Liebe: Nicht wir haben Gott geliebt, sondern er hat uns zuerst geliebt und hat seinen Sohn gesandt, damit er uns von unserer Schuld befreit.
Liebe Freunde, weil Gott uns so sehr geliebt hat, sollen wir auch einander lieben.
1. Joh 4,10–11 NLB


Aber wer sich selbst hasst, kann Gottes Liebe nicht empfangen, und auch seinen Nächsten nicht lieben.

Wir müssen unsere Gedankenwelt reinigen. Denke an schöne Erinnerungen. Danke Gott für Menschen, die dir geliebt oder geholfen haben. Lass die Schrecken in dieser Welt die von Gott gegebenen Segen in deinem Leben nicht beseitigen.

Dienstag, 13. August 2024

Hoffnung mit Jesus

Du bist schwach, aber du hörst nicht auf zu glauben. Gott wird dich belohnen.

Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.
Mt 5,3 LU84

Du bist zerbrochen, missverstanden, misshandelt, aber du weigerst dich, Gott die Schuld zu geben. Gott möchte dich trösten.

Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
Mt 5,4 LU84

Du bist an einem finsteren Ort. Du siehst keinen Ausweg, aber das Licht der Liebe Gottes leuchtet in der Finsternis.

Das Licht scheint in der Dunkelheit, und die Dunkelheit konnte es nicht auslöschen.
Joh 1,5 NLB

Es leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht auslöschen können.
Joh 1,5 HfA

Du steckst in Schwierigkeiten, aber Jesus ist auf deiner Seite. Gib nicht auf!

Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden!
Joh 16,33 SLT

Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein?
Röm 8,31 SLT

Wenn du misshandelt wirst, gib dich niemals dem Hass und der Bitterkeit hin. Gott liebt dich immer noch. Gib niemals nach.

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.
Röm 12,21 LU84

Glücklich ist, wer die Prüfungen des Glaubens geduldig erträgt. Wenn er sich bewährt hat, wird er das ewige Leben empfangen, das Gott denen versprochen hat, die ihn lieben.
Jak 1,12 NLB

Donnerstag, 1. August 2024

Gebet und Willensfreiheit

Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. 1 Mose 1,27 LU84

Gott gab Adam und Eva die Macht, die erstaunlichste aller Entscheidungen zu treffen: Gott zu gehorchen oder nicht zu gehorchen!!! 

Die Menschen wurden ermächtigt, echte Entscheidungen zu treffen, sonst würden sie nicht das Bild des obersten Entscheidungsmachers, Gott, widerspiegeln.

Er befahl dem Menschen jedoch: »Du darfst jede beliebige Frucht im Garten essen,
abgesehen von den Früchten vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Wenn du die Früchte von diesem Baum isst, musst du auf jeden Fall sterben.«
1 Mose 2,16–17 NLB

Gott gab Adam und Eva die Fähigkeit zu sündigen, sich seinem eigenen Willen zu widersetzen. Das ist es, was Sünde ist.

Das ist die Realität des freien Willens. Gott hat diesen freien Willen, seinem Willen zu gehorchen oder sich ihm zu widersetzen, nie abgeschafft. 

Warum sündigen wiedergeborene Christen immer noch, wenn sie ein neues Herz und eine neue Natur bekommen haben? Weil wir immer noch einen freien Willen haben, den Gott souverän bestimmt hat, dass wir ihn haben sollen.

Wenn der Mensch keinen freien Willen hat, um dem Willen Gottes zu gehorchen oder sich ihm zu widersetzen, wenn alle unsere Handlungen von Gott bestimmt sind, dann müssten wir Calvin zustimmen, der sagte:

"Gott hat nicht nur vorhergesehen, dass Adam fallen würde, sondern auch verfügt, dass er fallen sollte." (Calvin Inst., b. 3, c. 23, sec. 7.) .... "Er fiel nicht nur mit der Zulassung, sondern auch mit der Bestimmung Gottes." (Calvin Responsio ad Calumnias Nebulonis cujusdam ad Articulum primum.) "Er sündigte, weil Gott es so bestimmt hat,“ (Calvin Inst., b. 3, c. 24, sec. 8.) (Calvin: Christliche Glaubenslehre)

Bedeutet das, dass jeder Mensch die völlige Freiheit hat, die Wahl zu erkennen, mit der er oder sie konfrontiert ist? Leider nicht.

Wenn aber unser Evangelium doch verdeckt ist, so ist es nur bei denen verdeckt, die verloren gehen,
den Ungläubigen, bei denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, damit sie den Lichtglanz des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus, der Gottes Bild ist, nicht sehen.
2. Kor 4,3–4 ELB 2006

  • Es ist sehr schwer zu glauben, wenn man in einem kommunistischen Land in dem Glauben erzogen wird, dass es keinen Gott gibt.

  • Es kann sehr schwer sein zu glauben, wenn man von klein auf gelehrt bekommt, dass Christen schlechte Menschen sind, die an drei Götter glauben.

  • Es kann schwierig sein, an die Güte Gottes zu glauben, wenn du in einer brutalen, misshandelnden Familie aufgewachsen bist, in der du dazu gebracht wurdest, an Jesus als strengen Richter zu glauben, der dich hasst, wenn du sündigst.

Hier zeigt sich die Notwendigkeit der mächtigen Gnade Gottes, um blinde geistliche Augen zu öffnen.

Wie können wir als Gläubige in diese Finsternis eindringen?

Es gibt viele Menschen, die nicht glauben können, wenn sie nur eine Botschaft hören. Sie brauchen eine persönliche Erfahrung oder eine direkte Begegnung mit Gott.

Millionen von Menschen bekehren sich in unserer Zeit von anderen Religionen durch Heilungswunder und Träume und Visionen, in denen sich Jesus persönlich offenbart.

Dies ist das Ergebnis von Millionen von Christen, die für die Bekehrung von Atheisten und Gläubigen anderer Religionen beten. Gott befiehlt uns zu beten und an seine Bereitschaft zu glauben, mit großer übernatürlicher Kraft zu antworten.

Mittwoch, 31. Juli 2024

Frauen in Leiterschaft

 Warum ich nicht mit John MacArthurs Ansicht übereinstimme, dass Frauen in der Kirche nicht lehren oder leiten dürfen:

(Artikel von Bob Edwards. Kopiert mit Erlaubnis)

So beschreibt das griechische Neue Testament den Dienst der Frauen:

Phöbe: διάκονον (Diakon) und προστάτις (Leiterin), Römer 16:1-2
Priszilla: eine der συνεργούς (Mitarbeiterin) des Paulus, Römer 16:3; ἐξέθεντο (erklären, auslegen) "den Weg Gottes genauer", an einen Mann, Apg 18:26.
Junia: ἐπίσημοι ἐν τοῖς ἀποστόλοις (hervorragend unter den Aposteln), Römer 16:7
Mein Verständnis, warum 1. Timotheus 2:12 und 1. Korinther 14:34-35 Frauen nicht verbieten, in der Gemeinde zu lehren, zu leiten oder zu sprechen:

1. Timotheus 2,12 ist kein Verbot gegen "alle" Frauen, die in der Gemeinde von Ephesus lehren oder leiten.

Priszilla lehrte einen Mann in Ephesus den Weg Gottes, um genau zu sein.  Der Kontext des Verses steht in einem Brief gegen "falsche Lehren" (1. Timotheus 1,3), "gottlose Mythen" (1. Timotheus 4,7), "widersprüchliche Vorstellungen von dem, was man fälschlicherweise Wissen nennt" (1. Timotheus 6,20).  Eine Frau, die sich *mit falscher Lehre* beschäftigt, sollte lernen, bevor sie lehrt.

Ich glaube nicht, dass 1. Korinther 14,34-35 ein Befehl von Paulus war, der Frauen sagte, sie müssten in der Kirche schweigen; ich glaube auch nicht, dass Paulus sagte, es sei "schändlich" für Frauen, in der Kirche gehört zu werden.  Das mündliche rabbinische Gesetz der damaligen Zeit besagte diese Dinge:

"Die Stimme einer Frau ist verboten, weil sie sexuell aufreizend ist" (Talmud, Berachot 24a).  
"Es ist eine Schande für eine Frau, ihre Stimme unter Männern hören zu lassen" (Talmud, Traktat Kidduschin).

Ich glaube, dass Paulus' Antwort auf das mündliche Gesetz in 1 Korinther 14:36-39 zu finden ist:

"Was? Ist das Wort Gottes von euch ausgegangen oder ist es nur zu euch gekommen? ... Darum, meine Brüder und Schwestern, seid eifrig am Prophezeien und verbietet nicht das Reden in Zungen."

Mit anderen Worten: Die mündliche Überlieferung sollte nicht dazu benutzt werden, Frauen daran zu hindern, ihre geistlichen Gaben in der Gemeinde zum Ausdruck zu bringen; jeder muss einfach seine Gaben in geordneter Weise zum Ausdruck bringen (siehe Vers 40).

Die Ämter werden nicht nach dem Geschlecht vergeben. Sie werden nach der geistlichen Begabung vergeben:

Da wir aber verschiedene Gnadengaben haben nach der uns gegebenen Gnade, so lasst sie uns gebrauchen: Es sei Weissagung, in der Entsprechung zum Glauben;

es sei Dienst, im Dienen; es sei, der lehrt, in der Lehre;

es sei, der ermahnt, in der Ermahnung; der abgibt, in Einfalt; der vorsteht, mit Fleiß; der Barmherzigkeit übt, mit Freudigkeit.
Röm 12,6–8 ELB 2006

„... der vorsteht, mit Fleiß..“

Das griechische Wort, das die Gabe der Leiterschaft (vorsteht) beschreibt, ist προϊστάμενος; es ist das verwandte Verb von προστάτις, dem Wort, das zur Beschreibung der Führungsrolle von Phöbe in Römer 16,2 verwendet wird.

"Da ist weder Jude noch Heide, weder Sklave noch Freier, noch Mann und Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus"
(Galater 3,28).  

Paulus hat das wirklich geglaubt.  Als Petrus in Galater 2,11-14 die Heidenchristen anders behandelte als die Judenchristen (indem er sich weigerte, mit ihnen zu essen), wies Paulus ihn zurecht.  Wie in 1. Korinther 14 erklärt Paulus, dass es falsch ist, "Heiden zu zwingen, jüdischen Bräuchen zu folgen" (Gal 2,14).

Wenn John MacArthur Frauen sagt, dass sie in der Gemeinde nicht lehren oder leiten dürfen, handelt er meiner Meinung nach wie Petrus in Galater 2, er setzt das Wort Gottes außer Kraft, indem er an der menschlichen Tradition festhält (siehe die Bemerkungen Jesu zu den religiösen Führern seiner Zeit in Markus 7,13

Sonntag, 7. Juli 2024

Die Liebe wird Kalt

 Und wegen der Vermehrung der Gesetzlosigkeit wird die Liebe der Vielen erkalten… Mt 24,12 BidF

Bandengewalt, Terrorismus, häusliche Gewalt, Korruption in Politik und Wirtschaft, brutaler Rassismus, Geschlechterverwirrung, chaotische sexuelle Promiskuität, sadistische Pornografie, Menschenhandel, brutale Diktaturen, aggressive Militärmächte, Kriege und die Angst vor Kriegen, Abtreibungen bei Lebendgeburten.

Die Gesetzlosigkeit nimmt immer mehr zu.

Die Massenmedien und das Internet machen uns mehr denn je die Schrecken der Welt bewusst. 

Es ist so überwältigend, dass wir oft unsere Emotionen abschalten oder in der Unterhaltung Zuflucht suchen.

Andererseits können wir uns emotional auf dieses oder jenes Thema einlassen und bekommen einen Tunnelblick. Wir können es nicht ertragen, uns mit mehr als einer kleinen Auswahl von Themen auseinanderzusetzen.

Was ist die Folge? Manche Menschen sind wütend über die Abtreibung, aber sie schauen nicht auf einige der Probleme, die oft zur Abtreibung führen.

Niedrige Löhne, Armut, häusliche Gewalt, Immobilienspekulationen, unbezahlbarer Wohnraum, Obdachlosigkeit und Prostitution führen zu ungewollten Schwangerschaften und zu Frauen, die mit weiteren Kindern nicht zurechtkommen.

Wenn wir von den Schrecken in einer Welt, die außer Kontrolle geraten ist, überwältigt werden, werden unsere Gefühle stumpf oder aus dem Lot geraten und unsere Liebe wird kalt. Wenn wir uns um ungeborene Babys kümmern, aber nicht um das Leid vieler schwangerer Frauen, zeigt das, dass unsere Liebe erkaltet ist.

Wenn wir uns über korrupte Gewerkschaften aufregen, aber die Korruption in den Vorstandsetagen von Unternehmen ignorieren, zeigt das, dass wir unsere Fähigkeit, gerecht zu urteilen, verloren haben.

Wenn unsere Liebe erkaltet ist, ist unsere Weisheit verdorben.
Wir kennen vielleicht den Bibeltext über die Frucht des Heiligen Geistes.


Aber die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube… Gal 5,22 BidF

Wenn wir emotional in die Kulturkriege verwickelt werden, die um uns herum toben, kann das dazu führen, dass wir unsere zarten Gefühle verlieren, die Gefühle, die die Frucht des Geistes sind.

Stattdessen sehen wir die Werke des Fleisches, Manifestationen der sündigen Natur, sogar bei eifrigen Christen.


Offenbar aber sind die Werke des Fleisches; es sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung,
Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Zornausbrüche, Selbstsüchteleien, Zwistigkeiten, Parteiungen…
Gal 5,19–20 ELB 2006

Wir erleben, dass christliche Leiter in Kulturkriege verwickelt sind, aber wegen geheimer sexueller Sünden bloßgestellt werden.

Wir sehen eifrige Christen, die sich in moralischer Selbstgerechtigkeit üben, kulturelle oder theologische Gegner hassen und christliche Gruppierungen, die sich gegenseitig wütend anprangern.

Und wegen der Vermehrung der Gesetzlosigkeit wird die Liebe der Vielen erkalten…
Mt 24,12 BidF

Einige amerikanische Prediger versuchen, die Menschen auf die Bergpredigt, auf Demut, Mitgefühl und Feindesliebe zu verweisen, aber sie kämpfen auf verlorenem Posten. So viele Christen nehmen die Kulturkriege jeden Tag im Internet auf.

Wenn der Pastor Demut und Sanftmut predigt, erhält er manchmal eine feindselige Antwort von den Kulturkriegern in seiner Gemeinde.

Und wegen der Vermehrung der Gesetzlosigkeit wird die Liebe der Vielen erkalten…
Mt 24,12 BidF


Mittwoch, 3. Juli 2024

Gott und Politik

 Die brutalen Konflikte in Afrika und im Nahen Osten sind schrecklich, aber nicht neu. Der politische Konflikt in Nordamerika, Großbritannien und Europa ist ganz was anderes.

Nationale Einigkeit und gegenseitige Toleranz schwinden schnell. Die Konservativen hassen die Progressiven und die Progressiven hassen die Konservativen. Die christlichen Kirchen werden durch interne ideologische Konflikte zerrissen, die die weitere Gesellschaft widerspiegeln.

Viele britische Christen haben den Brexit leidenschaftlich unterstützt, während andere Christen entsetzt waren und in der EU bleiben wollten.

Als ein amerikanischer Prediger über die Bergpredigt predigte, wandten viele aggressiv konservative Mitglieder ein, dass diese pazifistischen Lehren zu schwach und nicht umsetzbar seien.

Viele amerikanische Konservative wollen jeden Leiter unterstützen, der ihre Überzeugungen vertritt, unabhängig davon, wie autoritär, unehrlich oder unmoralisch er sein mag.

Auf der anderen Seite lassen einige progressive Politiker Abtreibungen bei Lebendgeburten zu und fördern eine extreme postchristliche Politik in Geschlechterfragen.

Früher waren Christen für eine starke militärische Verteidigung der USA gegen eine mögliche russische Aggression. Jetzt unterstützen viele konservative Christen Putin, weil er in die Kirche geht und Homosexuelle verfolgt. Sie vergessen, dass auch Hitler Homosexuelle verfolgte und sich der Unterstützung der Kirchen versicherte.

Es gibt Christen, die für Mindestlohngesetze, Rechtsschutz für Gewerkschaften, staatliche Hilfe für kranke, behinderte und benachteiligte Menschen, soziale Gerechtigkeit für rassische Minderheiten und gleiche Rechte für Frauen eintreten, aber auch gegen unbegrenzte Abtreibung und postchristliche Geschlechterideologie. Wen können sie wählen?

Als ich heute früh im Bett lag, kam mir ein Bibeltext in den Sinn.

Gott ist für uns eine starke Zuflucht. In höchster Not steht er uns bei.
Darum fürchten wir uns nicht, wenn die Fundamente der Erde schwanken und die Berge mitten im Meer wanken.
Sollen die Wellen doch toben und schäumen und die Berge vor seiner Majestät beben! SELA.
Frisches Wasser strömt durch die Kanäle zur Freude der Menschen in Gottes Stadt. Dort hat der Höchste seine heilige Wohnung.
Ps 46,2–5 BB


Alles ist in Aufruhr. In den reichen Ländern gibt es eine Epidemie von Obdachlosigkeit aufgrund ungerechter Steuergesetze, Immobilieninvestitionen, niedriger Löhne und unzureichender Sozialleistungen.

Gott ist unsere Zuflucht. Gott ist immer noch Gott. Gott schläft nicht in diesen verwirrten Zeiten.

Gott ist weder ein linker Progressiver noch ein rechter Kapitalist. Gott ist Gott, und er ist gut.


Samstag, 29. Juni 2024

Wir brauchen Auszeit.

 Vor einigen Jahren war ich Vollgas im christlichen Dienst, aber ich fühlte mich schuldig. Ich ging dreimal in der Woche in die Kirche, aber meinen alten Vater besuchte ich nur einmal im Monat.

Für viele Christen sind die Feiertage und Versammlungen zu einer anstrengenden Beschäftigung geworden. Man kann den Sabbat streng einhalten, aber niemals entspannen.

Für manche Christen ist Entspannung eine Sünde. Sie müssen sich immer bemühen, etwas Gutes und Notwendiges zu tun, sich immer anstrengen. Nichts zu tun, wäre Müßiggang. Ausschlafen heißt faul sein.

Aber wenn man überfordert, traumatisiert oder gar erschöpft ist, braucht man eine echte Auszeit.

Sonst könnte man im Krankenhaus landen. Manche halten das für eine große Schande, aber diese Scham ist nicht angebracht.

Wenn du Hilfe und Ruhe brauchst, brauchst du Hilfe und Ruhe.
Aber sollten wir nicht nur von Gott erwarten, dass er uns hilft?

Sicher, aber wenn unsere falsche christliche Einstellung uns nur ständig in Pflicht und Anstrengung verwickelt hat und wenn wir in der Kirche wenig Unterstützung oder Verständnis finden, dann stellt Gott uns andere Ressourcen zur Verfügung.

Es gibt Christen, die von ungläubigen Therapeuten in die Irre geführt werden, aber es gibt auch Christen, die in der Psychiatrie mehr Verständnis und Hilfe finden als in der Kirche.

Ich danke Gott für gute Kirchen, gute Seelsorger und für wundersame Heilungen!

Aber ich danke Gott auch für gute Kliniken, gute Ärzte und gute Betreuung.  

Für alles ist eine bestimmte Zeit; und es ist eine Zeit für jedes Anliegen unter den Himmeln: Koh 3,1 BidF

Arbeit, Gebet, Studium, praktische Nächstenliebe: Alles hat seine Zeit, aber es gibt auch eine Zeit, in der Nichtstun und Nachdenken wichtig sind.

Bei Gott allein findet meine Seele Ruhe, von ihm kommt meine Hilfe. Ps 62,2 NGÜ NT+PS

Montag, 24. Juni 2024

Verachte die Armen nicht!

Wer sich über den Armen erbarmt, der leiht dem HERRN, und Er wird ihm seine Wohltat vergelten. Spr 19,17 SLT

Vor einigen Jahren war ich zu Besuch in einer anderen Stadt. Ein Mann bat mich um Geld. Als ich ihn nach seiner Situation fragte, sagte er mir, dass er arbeitslos und obdachlos sei. Er hatte einen schlecht bezahlten Job und lebte von einem Gehaltsscheck zum nächsten. Die konservative Regierung ließ ihn sechs Wochen warten, bevor er Arbeitslosenunterstützung erhielt. Er konnte seine Miete nicht mehr bezahlen und wurde obdachlos.

Manche Menschen können von ihrem Lohn sparen, geben aber alles aus, während andere wirklich nicht sparen können und von herzlosen Regierungen bestraft werden.

Wenn wir alle Sozialhilfeempfänger als faule Almosenempfänger oder Schmarotzer betrachten, machen wir uns der Arroganz schuldig. Die Bibel sagt uns, dass Gott nicht erfreut ist.

Es ist Sünde, einen anderen Menschen zu verachten; glücklich ist, wer den Armen hilft! Spr 14,21 NLB

Wir können die Armen verachten, wenn wir alle Sozialhilfeempfänger für faul und verantwortungslos halten. Manche sind es, aber viele nicht. Viele sind psychisch oder physisch krank.

Wir können grausam zu den Armen sein, wenn wir versuchen, so wenig Steuern wie möglich zu zahlen und eine Politik unterstützen, die Löhne und Sozialleistungen so niedrig wie möglich hält.

Schlimm wird es denen ergehen, die Haus an Haus bauen und Feld an Feld rücken, bis im Land kein Platz mehr für andere ist. Dadurch werden sie zu den alleinigen Besitzern des Landes.
Jes 5,8 NLB

Die sozialistische Diktatur ist teuflisch, aber die Marktwirtschaft ohne humane Regulierung hat zu hemmungslosen Profiten aus der Immobilienspekulation geführt, die in den reichen Ländern eine Epidemie der Obdachlosigkeit ausgelöst hat.

Samstag, 22. Juni 2024

Denke aktiv nach. Sei nicht passiv.

Wer gute Eltern hat, ist gesegnet. Ein Kind vor der Pubertät, das gute Eltern hat, wird oft in den meisten, wenn nicht in allen Dingen mit seinen Eltern übereinstimmen. Gott will, dass wir respektvoll und belehrbar sind.

Aber Gott will auch, dass wir lernen, selbstständig zu denken. Wenn Du wahlberechtigt bist und immer noch in allem mit Deinen Eltern, Deinem Kirchenleiter oder Deinen bevorzugten politischen Leitern übereinstimmst, dann frage ich mich, ob Du jemals gelernt hast, für Dich selbst zu denken.

Paulus fordert Timotheus auf, die Bibel sorgfältig zu studieren, um sich zu vergewissern, dass seine Lehre richtig ist. Timotheus war von Paulus gut gelehrt worden, aber Paulus wollte nicht, dass Timotheus nur wiederholte, was er gelehrt worden war, sondern dass er für sich selbst studierte.

Setz alles daran, dass Gott in dir einen zuverlässigen Arbeiter findet und du dich für nichts schämen musst. Erweise dich als jemand, der Gottes Botschaft von der Wahrheit richtig und klar verkündet. 2. Tim 2,15 HfA

Denke über meine Worte nach. Der Herr wird dir in all diesen Dingen das nötige Verständnis geben.
2. Tim 2,7 NLB

Paulus wollte Timotheus nicht passiv von seinen eigenen Worten abhängig machen, sondern er sollte über seine Lehre nachdenken und Gott selbst um Verständnis bitten.

So viele Christen lassen sich passiv von den Vorstellungen beeinflussen, die sie von ihren Eltern, Lehrern oder Predigern erhalten. Das macht die Gemeinde schwach und unreif.

Paulus schrieb an die Bekehrten in Ephesus und betete dafür, dass sie Weisheit und Offenbarung direkt von Gott empfangen und sich nicht passiv mit dem zufriedengeben, was Paulus sie gelehrt hat.

.. (Ich) bitte den Gott unseres Herrn Jesus Christus, den Vater der Herrlichkeit, euch den Geist der Weisheit und Einsicht zu schenken, damit eure Erkenntnis von Gott immer größer wird. Eph 1,17 NLB

Justin Giboney ... @JustinEGiboney. (Aus dem Englischen in Twitter übersetzt.)
Die Vorstellung, dass wir bei jedem Thema entweder völlig progressiv oder konservativ sein müssen, ist ein Trick, um unsere kulturellen und politischen Ansichten zu kontrollieren.

Sobald wir uns darauf einlassen und stolz das Etikett tragen, ist kritisches Denken nicht mehr nötig. Das Denken übernehmen die Beeinflusser für uns.


Dienstag, 18. Juni 2024

Gottes Plan. Eine Neue Erde.

 Vor ein paar Tagen kam mir eine wilde Stelze bis auf einen Schritt nahe. Meine Frau hat mir dann etwas Futter hingehalten und der süße kleine Wildvogel hat ihr aus der Hand gefressen. 

Ich liebe Online-Videos, die zeigen, wie Wellensittiche mit der Familienkatze spielen oder wie die Familienkatze und der Hund spielerisch ihre Zuneigung zueinander zeigen.

In den sozialen Medien gibt es eine Geschichte über einen Hund, der ein australisches Flötenvögelchen entdeckt, das aus dem Nest gefallen ist. 

Die Hündin adoptierte das Vögelchen und sorgte mithilfe des Hundebesitzers wie eine Mutter um das ungewöhnliche Baby. Der Flötenvogel wuchs heran und liebte ihre Hundemutter und ihre menschliche Familie.

Der Flötenvogel konnte frei herumfliegen, kam und ging und spielte mit ihrer menschlichen Familie und ihren geliebten Hunden. Er lernte, wie ein Hund zu bellen.

(Man kann diesen Vogel googeln. "Molly and Peggy".)

In der Bibel schuf Gott alle Tiere und übertrug dem ersten Mann und der ersten Frau die Verantwortung, über die natürliche Welt zu herrschen, die Tiere zu lieben, für sie zu sorgen und sie nicht auszubeuten.

Als Adam und Eva auf den Fürsten der Finsternis hörten, wurden sie sterblich, und der Tod hielt auch in der Tierwelt Einzug. Katzen töteten Vögel, Füchse töteten Hühner und Löwen töteten Antilopen.

Im Alten Testament finden wir Prophezeiungen, in denen Gott verspricht, den Frieden und die Freundschaft zwischen den Tieren wiederherzustellen.

Der Wolf und das Lamm werden zusammen weiden. Der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind. Schlangen werden sich von Staub ernähren. Auf meinem ganzen heiligen Berg wird nichts Böses und nichts Unheilvolles mehr getan«, spricht der HERR. Jes 65,25 NLB

Wir wissen nicht genau, wann und wie es geschehen wird, aber auf Gottes Verheißungen ist Verlass. Einen Vorgeschmack sehen wir schon jetzt. Auf YouTube sehe ich Videos von Tieren, die Menschen und andere Tiere vor dem Tod retten, sogar Tiere anderer Arten.

Es ist eine Welt voller Gewalt und Töten. Hühner und Enten tyrannisieren ihre Artgenossen und drangsalieren die Schwachen, aber diese Welt ist nur vorübergehend.

Gott hat etwas viel Besseres vor, eine neue Schöpfung. Sie wird kommen.

Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde, denn der alte Himmel und die alte Erde waren verschwunden. Und auch das Meer war nicht mehr da.

Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen wie eine schöne Braut, die sich für ihren Bräutigam geschmückt hat.

Ich hörte eine laute Stimme vom Thron her rufen: »Siehe, die Wohnung Gottes ist nun bei den Menschen! Er wird bei ihnen wohnen und sie werden sein Volk sein und Gott selbst wird bei ihnen sein.

Er wird alle ihre Tränen abwischen, und es wird keinen Tod und keine Trauer und kein Weinen und keinen Schmerz mehr geben. Denn die erste Welt mit ihrem ganzen Unheil ist für immer vergangen.«

Und der, der auf dem Thron saß, sagte: »Ja, ich mache alles neu!« Und dann sagte er zu mir: »Schreib es auf, denn was ich dir sage, ist zuverlässig und wahr!«
Offb 21,1–5 NLB


Mittwoch, 15. Mai 2024

Was ist deine Berufung?

Wenn ich die Apostelgeschichte und die Briefe im Neuen Testament lese, sehe ich viel darüber, was die Gläubigen taten und wozu sie berufen waren.

Wenn ich dagegen über prominente Führungskräfte oder Missionare lese, sehe ich sehr oft keinen Hinweis darauf, welchen Titel eine bestimmte Person hatte oder welchen Rang oder welche Position sie innehatte.

Wenn ich mir die Kirchen von heute anschaue, sehe ich, dass sehr viel Wert auf Titel, Ämter, Positionen und Grade der Autorität gelegt wird.

Eine Kirche sagt, der Pastor sei die oberste Autorität und der letzte Entscheidungsträger. Der Pastor ernennt auch die Ältesten.

Eine andere Kirche wird von Ältesten geleitet, und die Ältesten stellen den Pastor ein oder entlassen ihn.

Beide Kirchen behaupten, eine Regierung zu haben, die auf dem Neuen Testament basiert. Wer hat recht?

Das NT ist sehr ungenau, was Ämter und Systeme der Gemeindeleitung angeht. Einige der prominentesten Geistlichen im NT werden namentlich genannt, aber weder Lukas noch Paulus sagen uns, welche Titel oder Ämter sie innehatten.

Einige Beispiele: Silas, Epaphras, Markus, Lukas.

Paulus nennt oft sowohl Männer als auch Frauen beim Namen und sagt uns, dass sie Mitarbeiter im Werk des Evangeliums waren, aber das sagt uns nicht, welchen Amtstitel sie innehatten, wenn überhaupt.

Grüßt Priska und Aquila, die meine Mitarbeiter im Dienst für Christus Jesus gewesen sind.
Sie haben sogar ihr Leben für mich aufs Spiel gesetzt. Und nicht nur ich bin ihnen dankbar, sondern auch alle Gemeinden.
Röm 16,3–4 NLB

Es ist klar, dass beide sehr bedeutende Diener des Evangeliums waren und einen sehr fruchtbaren Dienst in vielen Gemeinden an verschiedenen Orten leisteten. Sie werden beide 6 Mal namentlich erwähnt. Kein anderes Paar im Neuen Testament wird wiederholt genannt.

Inzwischen war ein Jude mit Namen Apollos aus dem ägyptischen Alexandrien in Ephesus aufgetaucht, ein äußerst redegewandter Mann, der sich gut in der Schrift auskannte.

Er war im christlichen Glauben unterwiesen worden und erzählte den Menschen mit großer Begeisterung von Jesus. Allerdings kannte er nur die Taufe des Johannes.

Als Priszilla und Aquila ihn so furchtlos in der Synagoge predigen hörten, nahmen sie ihn beiseite und erklärten ihm den Weg Gottes genauer.
Apg 18,24–26 NLB


Welche Amtstitel oder Ämter hatten dieser Mann und diese Frau? Weder Lukas, noch Paulus, noch der Heilige Geist hielten es für wichtig, uns das zu sagen.

Als Paulus seine Briefe an die Gemeinde in Korinth schrieb, richtete er seine Briefe an die Gläubigen, nicht an die Pastoren, nicht an die Ältesten.

Wir haben das alles falsch verstanden. Wir konzentrieren uns auf Titel, Ämter, kirchliche Regierungsstrukturen, Hierarchien ...

Sind wir biblisch korrekt? Ganz und gar nicht. Wir brauchen organisatorische Strukturen, aber gute Theologie wird nicht nur durch eine Liste von Lehraussagen bestimmt, sondern durch unsere Prioritäten und das, was wir betonen.

In der jüdischen Religion zur Zeit Jesu hatte nur das Zeugnis von Männern Rechtskraft, aber Gott wählte Maria Magdalena als erste offizielle Zeugin für die Auferstehung Jesu.

Welchen dienstlichen Rang oder Titel hatte Maria Magdalena, wenn überhaupt? Gott hielt es nicht für wichtig, uns das zu sagen.

Wenn du gläubig bist, ob männlich oder weiblich, bist du dazu berufen, etwas zu tun, nicht jemand zu sein.

Aber bitte missverstehe mich nicht! Du bist ein Jemand, weil du ein Sohn oder eine Tochter Gottes bist, aber dein Amtstitel darf deine Identität nicht bestimmen. Und wenn du kein Amt hast, soll das dich von deiner Mission nicht ausschließen. 

Samstag, 11. Mai 2024

Wir brauchen den Heiligen Geist

Heute Morgen habe ich klassische Musik im Radio gehört. Ich liebe diese Musik und der Moderator war hervorragend.

Dieser Moderator wurde als Frau geboren, ist aber jetzt ein Mann, der mit einer Frau verheiratet ist. Er wurde operiert und unterzieht sich einer ständigen männlichen Hormontherapie.

Als ich diese Moderatorin zum ersten Mal hörte, war sie eine Frau und, wie ich später erfuhr, lesbisch.

Als ich heute Morgen seine Stimme im Radio hörte, war meine Reaktion, ernsthaft für ihn zu beten, um Segen, Barmherzigkeit und Rettung.

In der Vergangenheit habe ich manchmal ihre (oder in letzter Zeit seine) musikalischen Kommentare genossen, aber mich manchmal unwohl gefühlt, wenn es um ihre oder seine sexuelle Identität ging, aber ich habe nicht ernsthaft gebetet.

Wie soll man auf solche Menschen reagieren?

Viele Christen reagieren als Moralapostel oder Kulturkämpfer, aber ich bezweifle, dass das effektiv ist. 

Jesus sagt: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Johannes 14,6

Aber im Johannesevangelium lesen wir, dass Jesus voller Gnade und Wahrheit ist.

Und von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.

Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.
Joh 1,16–17 LU84

Jesus ist die Verkörperung der Wahrheit, aber die Gnade kommt vor der Wahrheit. Jesus ist auch für Homosexuelle und Transsexuelle gestorben.

Wenn ich Pastor wäre und einen solchen Menschen zu betreuen hätte, wie würde ich reagieren? Keine Ahnung.

Wenn du glaubst, dass die Bibel dir genaue Anweisungen gibt, dann sollst du noch einmal darüber nachdenken.

Ich glaube, dass wir in jeder Situation im Gebet um Führung bitten müssen. Das traditionelle evangelikale Denken, das auf der Bibel basiert, funktioniert in diesen verwirrenden Zeiten einfach nicht mehr.

Angenommen, ein muslimischer Mann mit zwei oder drei Frauen bekehrt sich zum Glauben an Jesus Christus. Was würdest du ihm und seinen Frauen raten?

Wir brauchen die direkte Führung des Heiligen Geistes, wenn es darum geht, biblische Prinzipien anzuwenden.

Oft müssen wir auch einen Schritt zurücktreten, beten und den Heiligen Geist direkt auf die Person einwirken lassen, die wir erreichen wollen. Das kann nur Gott selbst.

Freitag, 10. Mai 2024

Gott liebt deine Gegner

 Mein Vater wurde einmal eingeladen, einer antikommunistischen Gruppe beizutreten. Er lehnte ab. Er sympathisierte sicher nicht mit dem Kommunismus, aber er wollte sein Leben nicht auf etwas Negatives gründen, sich auf das konzentrieren, wogegen er war.

Die Leute, die meinen Vater einluden, waren Flüchtlinge vor der russischen Unterdrückung im Nachkriegsungarn, sodass ihr antikommunistisches Anliegen leicht zu verstehen war.

Viele christliche Frauen kämpfen für die Befreiung vom unterdrückenden religiösen Patriarchat. Das ist notwendig und gut.

Aber es ist wichtig, sich auf Gott selbst zu konzentrieren. Ein bekannter Prediger sagte: "Jesus ist die perfekte Theologie". Jesus war der große Befreier der Menschen und besonders der Frauen.

Ich lese gerade ein hervorragendes Buch von Dan Kimball. "Wie man die Bibel nicht liest".
Trotz des negativen Wortes NICHT konzentriert er sich darauf, wie positiv Gott zu Frauen ist.

Viele seiner Ideen sind gemäßigten christlichen Feministinnen vertraut, aber er geht die Geschlechterfrage von einem anderen Standpunkt aus an.

Er wendet sich nicht an Evangelikale, die gegen das Patriarchat kämpfen. Er wendet sich vielmehr an Menschen, die die Bibel und Gott selbst ablehnen, weil Gott das unterdrückerische Patriarchat zu billigen scheint. Er zeigt den Lesern, wie sie die Bibel in ihrem historischen Kontext verstehen können.

Als Josua die Hebräer ins Gelobte Land führte, erhielt er Besuch von Gott, dem Heerführer des Herrn.

Als Josua in der Nähe von Jericho war, sah er plötzlich einen Mann, der ihm mit gezücktem Schwert in der Hand gegenüberstand. Josua ging auf ihn zu und fragte: »Gehörst du zu uns oder zu unseren Feinden?«

»Weder noch«, antwortete er. »Ich bin der Anführer der Heerscharen des HERRN und bin eben eingetroffen.« Da warf sich Josua voller Ehrfurcht vor ihm nieder. »Welche Befehle hast du für mich, deinen Diener?«, fragte er.

Der Heerführer des HERRN antwortete: »Zieh deine Sandalen aus, denn du stehst auf heiligem Boden.« Da gehorchte Josua.
Jos 5,13–15 NLB

Der himmlische Heerführer muss Jesus gewesen sein, denn Josua betete ihn an. Engel dürfen nicht angebetet werden.

Gott hatte Josua befohlen, alle Götzenanbeter im Gelobten Land zu töten. Eine von ihnen war Rahab. Sie war eine Prostituierte. Aber sie kehrte um und half den Hebräern. Sie heiratete einen hebräischen Leiter. Sie wurde eine Vorfahrin von Jesus.

Es ist einfach, sich so sehr für eine politische Partei oder eine christliche Sache zu engagieren, dass wir denken, Jesus würde zu unserer Partei gehören. Jesus liebt auch deine Gegner. Du bist nicht fehlerlos und deine Widersacher sind vielleicht nicht alle böse.

Heute gibt es unter Christen zwei Fraktionen. Viele von uns definieren sich über das, wogegen wir sind. Auf beiden Seiten gibt es Recht und Unrecht.

Billy Graham war konservativ. Er hat aber darauf bestanden, dass schwarze und weiße Christen in seinen Versammlungen nicht getrennt sitzen sollten. Er hat auch US-Präsidenten auf beiden Seiten der Politik gedient.

Martin Luther King Jr. wurde von vielen konservativen Christen bekämpft, weil sie sein Engagement für die Rechtsgleichheit als Rebellion gegen Gottes Ordnung ansahen.

Sonntag, 5. Mai 2024

Die Rolle der Frauen im NT

 Im Alten Testament waren die Priester Mittler zwischen den hebräischen Gläubigen und Gott. Sie waren also Fürbitter. Die Juden brachten auch die Opfertiere zu den Priestern, die sie dann im Namen des Volkes Gott darbrachten.

Als Christen sind wir alle, Männer und Frauen, aufgerufen, füreinander zu beten. Gott erhört unsere Gebete durch das Blutopfer seines Sohnes Jesus am Kreuz.

Die Priester waren auch geistliche Lehrer. Sie studierten die Heilige Schrift und lehrten die Menschen, wie sie Gott gefallen können. Da im Neuen Testament christliche Männer und auch Frauen zu Priestern ernannt werden, sind christliche Männer und Frauen dazu berufen, die Bibel zu studieren und zu lehren.

Manche werden jedoch einwenden, dass Paulus die Frauen angewiesen hat, still und unterwürfig zu lernen. Das heißt nicht, dass Frauen keine Lehrerinnen sein können. 

Es bedeutet, dass Frauen erst lernen müssen, bevor sie qualifiziert sind zu lehren. Natürlich dürfen auch Männer nicht zu lehren beginnen, bevor sie als Jünger ausgebildet worden sind.

Eine Frau soll in der Stille und in aller Unterordnung lernen.
Ich erlaube der Frau nicht, zu lehren oder über den Mann zu herrschen; sie soll sich still zurückhalten.
1. Tim 2,11–12 NLB

Hier spricht Paulus eine Situation in Ephesus an, in der Menschen, darunter auch Frauen, eine falsche Lehre vertraten. Es handelte sich um Neubekehrte, die zuvor die heidnische Göttin Artemis verehrt hatten, eine jungfräuliche Göttin, die angeblich eine Quelle der Weisheit und Zauberkraft war.

Viele unverheiratete, jungfräuliche Frauen dienten im Tempel der Artemis und wurden als spirituelle Lehrerinnen geachtet. Als sie Christen wurden, gaben einige von ihnen offenbar weiterhin spirituelle Lehren weiter, aber ihre Lehren waren mit den heidnischen Vorstellungen vermischt, an die sie vor ihrer Bekehrung geglaubt hatten. 

Paulus schrieb an Timotheus und forderte ihn auf, diese Situation zu korrigieren.

Damals, bei meiner Abreise nach Makedonien, habe ich darum gebeten: Du solltest in Ephesus bleiben, um gewissen Leuten dort die Verbreitung von falschen Lehren zu verbieten. 

Sie sollen sich nicht mit erfundenen Geschichten und endlosen Stammbäumen befassen. Denn das führt nur zu sinnlosen Gedankenspielereien. Es dient aber nicht dem Auftrag Gottes, den Glauben zu fördern.

Das Ziel der richtigen Lehre ist vielmehr Liebe. Sie erwächst aus reinem Herzen, gutem Gewissen und aufrichtigem Glauben.
Dieses Ziel haben einige aus dem Auge verloren und sich auf leeres Geschwätz verlegt.
Sie wollen Gesetzeslehrer sein. Aber sie verstehen nichts von dem, was sie sagen und was sie so selbstsicher behaupten.
1. Tim 1,3–7 BB

Welche falschen Lehren wollte Paulus korrigieren?

Die Heiden in Ephesus glaubten, Artemis sei vom Himmel herabgestiegen und die Frauen seien zuerst erschaffen worden. Paulus deutet auf die Schöpfungsgeschichte, nach der Adam vor Eva erschaffen wurde.

Denn zuerst wurde Adam geschaffen, danach erst Eva.
Und nicht Adam hat sich verführen lassen. Sondern die Frau ließ sich verführen und übertrat damit Gottes Gebot.
1. Tim 2,13–14 BB

Heißt das, dass alle Frauen leichter zu verführen sind als Männer? Die Bibel berichtet immer wieder von Männern und Frauen, die verführt oder werden.

Aber hat Paulus nicht auch ausdrücklich gesagt, dass reife Frauen jüngere Frauen lehren sollen?

Entsprechendes gilt für die älteren Frauen: Sie sollen sich ebenfalls würdevoll verhalten, andere nicht verleumden und nicht dem Wein verfallen sein. Sie sollen fähig sein, Gutes zu lehren. 

Dann können sie die jungen Frauen anleiten, ihre Männer und Kinder zu lieben. Tit 2,3–4 BB

Wenn Frauen andere Frauen lehren sollen, heißt das nicht, dass sie nur Frauen lehren sollen.

Da Frauen ebenso wie Männer zum Priestertum berufen sind, müssen auch Frauen lernen, sich für die biblische Lehre zu rüsten. Paulus schickte Phöbe, um seinen berühmten Brief an die Gemeinde in Rom zu überbringen. Ihre Aufgabe bestand darin, der Gemeinde den Brief vorzulesen und Fragen zu beantworten. Es war ein priesterlicher Lehrauftrag.

Paulus sagt der römischen Gemeinde, dass Phöbe ein Diakon und keine Diakonin ist. Das zeigt, dass Phöbe eine Dienerin des Evangeliums war, d.h. eine Predigerin. 

Das griechische Wort DIAKONOS ist ein Maskulinum. In den Evangelien kann es sich auf eine Dienerin oder einen Hausdiener beziehen, aber in den Schriften des Paulus bezieht es sich immer auf einen Diener des Evangeliums, d.h. auf einen Geistlichen.

Dienstag, 30. April 2024

Gegenseitige Unterordnung

 Viele Christen glauben, dass die christliche Kirche auf einer strengen Befehlskette beruhen muss, wie eine Armee. Führung, Leitung und Kontrolle müssen auf der Unterwerfung unter eine ranghöhere Person beruhen.

Vor einigen Jahren wechselte ich in eine neue Gemeinde. Ich hatte einige Jahre in verschiedenen Kirchen verbracht und versuchte, Gott und die Bibel im Lichte der unterschiedlichen Ansätze in den verschiedenen Kirchen zu verstehen. 

Ich erzählte meinem neuen Pastor von dem Prozess, mit dem ich zu kämpfen hatte, aber seine Antwort war enttäuschend.

Er sagte, Gott führe die Christen in erster Linie durch die Leiterschaft. Das Problem ist, dass die Leiter anderer Kirchen ebenfalls behaupteten, von Gott zu hören, aber ihre Lehre war oft sehr unterschiedlich. Da sie alle an denselben Gott glaubten, mussten sie alle sehr unvollkommen hören.

Die Unterschiede in den Glaubensätzen waren oft nicht sehr groß, aber die Mentalität war anders, die Prioritäten waren anders, die Schwerpunkte waren anders, oft sehr anders.

Jesus sagte, dass jeder Gläubige persönlich von Gott, von ihm selbst, geführt werden muss. Wenn deine primäre Quelle der geistlichen Führung die Lehre der Leiter deiner Kirche ist, bist du ein sehr unreifer Gläubiger, und wenn du so bleibst, bist du leider auf dem falschen Weg.

Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; Joh 10,27 LU84

Das bedeutet nicht, dass jeder Gläubige nur direkt von Gott hören und nicht von anderen Gläubigen lernen sollte. Jesus und die Apostel lehrten das Prinzip der gegenseitigen Unterordnung.

Allerdings gibt es heute Theologen, und zwar nicht nur römisch-katholische, die glauben, dass die biblische Unterordnung ein einseitiger Prozess ist.

  • Der Pastor sagt dir, was du denken, sagen und tun sollst, und du gehorchst einfach.

  • Der Mann sagt der Frau, was sie zu tun hat, und sie gehorcht einfach.

  • Dann gibt es eine etwas gemäßigte Version dieses Autoritarismus, bei der ein Ehepaar versucht, eine gemeinsame Entscheidung zu treffen, aber wenn sie sich nicht einig sind, trifft der Mann die Entscheidung und seine Frau muss gehorchen.

    Andererseits gibt es eine Reihe von Texten im Neuen Testament, die ein völlig anderes Bild von christlichen Beziehungen zeichnen.

    Seid nicht selbstsüchtig; strebt nicht danach, einen guten Eindruck auf andere zu machen, sondern seid bescheiden und achtet die anderen höher als euch selbst. Phil 2,3 NLB

    Ordnet euch aus Achtung vor Christus bereitwillig einander unter.
    Eph 5,21 NLB

    Denkt daran, liebe Brüder und Schwestern: Seid sofort bereit, jemandem zuzuhören; aber überlegt genau, bevor ihr selbst redet. Und hütet euch vor unbeherrschtem Zorn! Jak 1,19 HfA

    Wer ist denn bedeutender? Wer am Tisch sitzt und sich bedienen lässt oder wer bedient? Doch wohl derjenige, der sich bedienen lässt. Ich aber bin unter euch wie ein Diener.
    Lk 22,27 HfA

    Doch Jesus rief sie zu sich und sagte: »Ihr wisst, dass in dieser Welt die Könige Tyrannen sind und die Herrschenden die Menschen oft ungerecht behandeln. 

  • Bei euch soll es anders sein. Wer euch anführen will, soll euch dienen,und wer unter euch der Erste sein will, soll euer Sklave werden. 

    Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu         lassen, sondern um anderen zu dienen und sein Leben als             Lösegeld für viele hinzugeben.« Mt 20,25–28 NLB

Wenn wir diese Bibeltexte sorgfältig betrachten, müssen wir zu dem Schluss kommen, dass die hierarchische Denkweise völlig im Widerspruch zu den Lehren Jesu im Neuen Testament steht.

Aber hat Jesus nicht Apostel eingesetzt? Hat Paulus nicht Älteste eingesetzt? Ist Leiterschaft nicht wichtig?

Natürlich brauchen wir Leiterschaft, aber wahre Leiter führen. Sie kontrollieren nicht. Sie heben Menschen auf. Sie halten die Menschen nicht unten.